Detailergebnis zu DOK-Nr. 79326
Gratispässe für den ÖPNV und Schulbesuch im Gymnasium (Orig. engl.: Free transit passes and school attendance among high school students)
Autoren |
N. Wexler G. Ryan K. Das Y. Fan |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 8, 2021, S. 135-147, 3 B, 6 T, 20 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
In mehreren US-Städten arbeiten Schulbezirke und Verkehrsbetriebe zusammen, um den Schülerinnen und Schülern einen kostenlosen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu bieten, die entweder den gelben Schulbus ersetzen oder ergänzen. Obwohl diese Programme in der Praxis weithin als vielversprechende und innovative Lösung für das Problem des Fernbleibens von der Schule anerkannt sind, gibt es bisher keine empirischen Forschungsergebnisse, die den Nutzen dieser Programme für den Schulbesuch einzelner Schülerinnen und Schüler bestätigen. Diese Forschungslücke wurde nun geschlossen, indem die Auswirkungen des Minneapolis Go-To Student Pass Program (ein ÖPNV-Programm, das Schülerinnen und Schülern seit August 2013 Zugang zum öffentlichen Nahverkehr bietet) auf die Anwesenheit in der Schule untersucht wurde. Mithilfe der Poisson-Regression wurden sowohl traditionelle "Differenz-in-Differenzen-Modelle" als auch Modelle mit zwei festen Effekten, um die Auswirkungen der Passnutzung und der Passberechtigung auf die Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler zu quantifizieren, geschätzt. Es wird festgestellt, dass die angegebene Nutzung des Passes und die Berechtigung zum Erwerb des Passes die entschuldigten Fehlzeiten um 11,5 beziehungsweise 27,5 % reduzieren. Wenn die Stichprobe auf die Schülerinnen und Schüler beschränkt werden, die in der School Walk Zone leben (einem Gebiet im Umkreis von zwei Kilometern um die eigene Schule), wurde festgestellt, dass diese Effekte sogar noch deutlicher ausfallen: Die Nutzung von Zeitkarten und die Berechtigung, Zeitkarten zu nutzen, reduzieren die entschuldigten Fehlzeiten um 30,5 beziehungsweise 37,6 %. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein kostenloser Zugang zum öffentlichen Nahverkehr im Großen und Ganzen dazu beiträgt, die Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler zu verbessern, selbst bei denen, die in fußläufiger Entfernung zur Schule wohnen und die Fahrkarten vielleicht nicht regelmäßig nutzen.