Detailergebnis zu DOK-Nr. 79329
Selbstregulierende Nachfrage- und Angebotsgleichgewichte bei der gemeinsamen Simulation von Reisenachfrage und einem Ridepooling-Dienst (Orig. engl.: Self-regulating demand and supply equilibrium in joint simulation of travel demand and a ride-pooling service)
Autoren |
G. Wilkes R. Engelhardt L. Briem F. Dandl P. Vortisch K. Bogenberger M. Kagerbauer |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 8, 2021, S. 226-239, 6 B, 3 T, 51 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Der Verkehrssektor steht vor mehreren Herausforderungen, insbesondere in städtischen Gebieten. Aufgrund des erwarteten Bevölkerungswachstums und der zunehmenden Verstädterung wird es wahrscheinlich erforderlich sein, die städtische Mobilität neu zu gestalten, um ein vergleichbares Mobilitätsniveau zu bieten. In dem Beitrag aus Deutschland wird die Kopplung eines hochmodernen Ridepooling-Flottensimulationspakets mit dem mobiTopp-Modell (Reisenachfragemodellierung des KIT in Karlsruhe) vorgestellt. Die Kopplung beider Modelle ermöglicht ein detailliertes agenten- und aktivitätsbasiertes Nachfragemodell, in dem Reisende die Möglichkeit haben, Ridepooling auf Basis von Echtzeitangeboten eines optimierten Ridepooling-Betriebs zu nutzen. Dieser Ansatz ermöglicht einerseits die Anwendung von detaillierten Verkehrsmittelwahlmodellen auf Basis von Attributen auf Agentenebene, die aus mobiTopp-Funktionalitäten stammen. Andererseits kann das volle Potenzial von Ridepooling durch die Anwendung bestehender State-of-the-Art-Optimierungen ausgeschöpft werden. Die vorgestellte Schnittstelle ermöglicht eine Verkehrsmittelwahl auf der Grundlage von Echtzeit-Flotteninformationen und erfordert daher nicht mehrere Iterationen pro simuliertem Tag, um ein Gleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot zu erreichen. Die vorgestellte Methodik wird auf eine Fallstudie eines Beispielmodells angewandt, bei dem insgesamt etwa 70 000 Fahrten durchgeführt werden. Simulationen mit einem vereinfachten Verkehrsmittelwahlmodell mit unterschiedlichen Flottengrößen (0-150 Fahrzeuge), Fahrpreisen und weiteren Einstellungen der Flottenbetreiber zeigen, dass Ridepooling eine sehr attraktive Alternative zu bestehenden Verkehrsmitteln sein kann und das Tarifmodell die Verkehrsverlagerung auf Ridepooling beeinflussen kann. Je nach Szenario liegt der Anteil von Fahrgemeinschaften zwischen 7,6 und 16,8 %, und die durchschnittliche streckengewichtete Auslastung der Fahrgemeinschaftsflotte schwankt zwischen 0,75 und 1,17.