Detailergebnis zu DOK-Nr. 79228
Anpassung des Wiedemann-99-Modells an Trajektorien in gemischtem Verkehr (Orig. engl.: Calibrating Wiedemann-99 model parameters to trajectory data of mixed vehicular traffic)
Autoren |
A.A. Chaudhari K.K. Srinivasan B.R. Chilukuri M. Treiber O. Okhrin |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 17.1 Verkehrsplanung, Verkehrssicherheit, Entwurf |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2676, H. 1, 2022, S. 718-735, 13 B, 4 T, 34 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Das Modell von Wiedemann wird in mikroskopischen Simulationsmodellen für die Nachbildung der Reaktionen eines Fahrenden auf Abstand und Differenzgeschwindigkeit zu einem vorausfahrenden Kfz verwendet. In dem Artikel wird der Versuch unternommen, dieses Modell, das ursprünglich für den Verkehr auf Autobahnen entwickelt wurde, auf den gemischten Verkehr auf einer Stadtstraße in Indien anzuwenden. Gemischter Verkehr bedeutet, dass außer Pkw und Lkw auch Motorräder und Drei-Rad-Fahrzeuge beteiligt sind und dass der Verkehr ohne eine Orientierung an Fahrstreifen abläuft. Zur Kalibrierung wurden auf einer 245 m langen, 11,5 m breiten Brücke einer Stadtstraße in Chennai, Indien, Videoaufnahmen angefertigt. Aus dem 30 Minuten langen Video wurden die Zeit-Weg-Trajektorien von 3 000 Fahrzeugen analysiert. Daraus sind mit komplexen mathematischen Ansätzen die Kennlinien innerhalb des Wiedemann-Modells rekonstruiert worden. Um gewisse Mängel des Modells, wie es von den Autoren als Ausgangssituation vorgefunden wurde, auszugleichen, werden Ergänzungen vorgeschlagen. Insgesamt wurden für jeden Fall sieben Parameter kalibriert. Deren Werte sind für Pkw und Motorräder angegeben. Es ist nicht erkennbar, wie die stochastischen Eigenschaften des ursprünglichen Wiedemann-Modells berücksichtigt werden. Im Ergebnis zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen dem Verhalten von Pkw und Motorrädern. Eine weitere Unterscheidung ergibt sich zwischen normalen Folgevorgängen und dem Abstandsverhalten bei seitlich versetztem Fahren.