Detailergebnis zu DOK-Nr. 79442
Umfrage zum Sicherheitsempfinden und statistische "Wirklichkeit": Gefühlte und statistische Unsicherheit
Autoren |
S. Lieb |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
mobilogisch! 44 (2023) Nr. 2, S. 15-16, 1 B, 3 Q
In einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) schätzten die Befragten ihre persönliche Sicherheit als Fußgänger:innen (oder besser: "Zufußgehende") im Straßenverkehr ein. Es werden dieser "gefühlten Sicherheit" Zahlen aus der Verkehrsunfallstatistik des Statistischen Bundesamts sowie Fakten und Erfahrungen aus anderen Disziplinen gegenüber gestellt. Laut der Umfrage fühlen sich vier von fünf Personen in Deutschland sehr sicher oder eher sicher, wenn sie zu Fuß im Straßenverkehr unterwegs sind. Sehr sicher fühlen sich Menschen unter 30 Jahren deutlich häufiger als die über 60-jährigen. In die gleiche Richtung gingen auch Befragungen des ADAC zur Zufriedenheit der Gruppen von Verkehrsteilnehmenden und zur Flächenkonkurrenz – ausschließlich in Großstädten. Angesichts der Fußverkehrsanlagen und des Verkehrsgeschehens in Städten zeigen diese Befragungsergebnisse lediglich die Bedürfnislosig- und Leidensfähigkeit der derzeitigen Gruppe von Zufußgehenden. Wenn andere Verkehrsteilnehmende das auch so sehen würden, wäre der Modal Split-Anteil des Fußverkehrs deutlich höher. Zurück zur aktuellen Befragung des DVR: Mehr als die Hälfte der Befragten empfindet jedoch das Überschreiten der Fahrbahn ohne Querungshilfe (58 %) sowie Kreuzungen und Einmündungen ohne Ampeln (55 %) als gefährlich.