Detailergebnis zu DOK-Nr. 79544
Tarife im ÖPNV: Niedrige Preise oder einfacher Zugang – Was ist den Nutzenden wichtiger?
Autoren |
D. Kistner |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Internationales Verkehrswesen 75 (2023) Nr. 2, S. 12-14, 1 B, 2 T, 15 Q
Vor dem Hintergrund der Verkehrswende und der Komplexität der heutigen Tarifsysteme steht die Vereinfachung der Tarife des ÖPNV immer stärker im Fokus. Das aktuellste Beispiel ist das Deutschlandticket. Im Rahmen einer Masterarbeit wurde eine Stated-Preference-Befragung durchgeführt, bei der die Befragten in mehreren Wahlsituationen zwischen zwei Tarifen wählen. Diese unterscheiden sich hinsichtlich des Preises, der Beschaffung und der Zugangsart. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Tarifeigenschaften einen signifikanten Einfluss auf die Tarifwahl haben. Derzeit steht die Vereinfachung der Tarifsysteme des ÖPNV in Deutschland so stark im Fokus von Politik und Gesellschaft wie noch nie zuvor. Nach dem Angebot des 9-Euro-Tickets im Sommer vergangenen Jahres steht nun mit dem Deutschlandticket ein längerfristig ausgelegter Nachfolger fest. Durch derartige bundesweit gültige Tarifangebote entfällt für die regelmäßigen Nutzenden die teils kleinteilige Verbundlandschaft und die Nutzung des ÖPNV wird deutlich vereinfacht. Für Personen mit vereinzelter Nutzung bleibt die komplizierte Tariflandschaft jedoch weiterhin bestehen, sodass es dort weiterhin einen großen Bedarf zur Vereinfachung gibt. Eine weitere Möglichkeit zur tariflichen Vereinfachung ist die gänzlich kostenfreie Nutzung, wie es sie im Aus- und Inland bereits vereinzelt gibt. Der Artikel beschreibt einen ersten Versuch, die Wirkungen von Kostenfreiheit und Zugangsvereinfachungen auf die Wahl der Tarife zu quantifizieren.