Detailergebnis zu DOK-Nr. 79495
Emissionswirkungen der 2021 reformierten KFZ-Steuer
Autoren |
J. Flintz M. Frondel M. Horvath |
---|---|
Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Internationales Verkehrswesen 75 (2023) Nr. 2, S. 16-19, 3 B, 2 T, 8 Q
Im Jahr 2021 wurde die emissionsabhängige Komponente der Kfz-Steuer angepasst und progressiv gestaltet, sodass sich die Steuerbelastung für Fahrzeuge mit hoher Emissionsintensität überproportional erhöht hat. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag die Effektivität der reformierten Kfz-Steuer in Bezug auf ihre Lenkungswirkung und ihr Einsparpotenzial an Kohlendioxid (CO2). Der private Automobilverkehr ist für etwa 60 % der Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors verantwortlich (Destatis, 2020). Der Ausstoß an Kohlendioxid (CO2) nahm im privaten Automobilverkehr in den vergangenen Jahrzehnten zu, zwischen 1995 und 2019 um rund 5 %. Dieser Anstieg ist mit einer der Gründe, warum die Kraftfahrzeug-Steuer in Deutschland wieder einmal reformiert wurde. So wurde die emissionsabhängige Komponente der Kfz-Steuer zu Beginn des Jahres 2021 so angepasst, dass sich die Steuerbelastung für Fahrzeuge mit hoher Emissionsintensität überproportional erhöht. Seit dem 01. Januar 2021 steigt der Kfz-Steuerbetrag nun nicht mehr linear mit der CO2-Emissionsrate an, sondern progressiv. Bezüglich der Effektivität dieser Steuerreform äußerten sich kritische Stimmen aus der Politik und von Umweltschutzverbänden. Doch bereits zuvor gab es Kritik am deutschen Kfz-Steuersystem, denn im europäischen Vergleich liegt die durchschnittliche Kfz-Steuerbelastung bei einer annualisierten Betrachtung traditionell im unteren Drittel. Für die hohe Besteuerung von Autobesitz in anderen europäischen Ländern ist vor allem die beim Fahrzeugkauf anfallende Zulassungssteuer verantwortlich.