Detailergebnis zu DOK-Nr. 79386
Entwicklungsmuster lokaler Verkehrspolitik: die Perspektive des Policy Design
Autoren |
K. Zimmermann |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Renaissance der Verkehrspolitik: Politik- und mobilitätswissenschaftliche Perspektiven. Wiesbaden: Springer VS, 2023, S. 237-263, 1 T, zahlr. Q
Der Beitrag basiert auf Zwischenergebnissen eines empirischen Projekts zur langfristigen Entwicklung der Verkehrspolitik in deutschen Städten. Im Projekt "Wirksamkeit der strategischen Verkehrsentwicklungsplanung" werden zehn Städte unterschiedlicher Größe im Hinblick auf ihre verkehrspolitische Performanz untersucht. Die Auswahl der Städte folgte dabei zwei Überlegungen. Zum einen werden Vorreiterstädte von solchen unterschieden, die zwar in jüngerer Zeit ambitionierte verkehrspolitische Konzepte im Sinne der Verkehrswende beschlossen haben, aber mit Blick auf die Verkehrsentwicklung noch nicht zu den Erfolgsgeschichten gehören. Zum anderen wurden Städte verschiedener Größe und Lage im Raum aus (Großstädte und Umlandgemeinde, Mittelstädte in Ballungsräumen, Städte im ländlichen Raum) ausgewählt. Die Städte wurden zudem so ausgewählt, dass sich gleich große Städte mit unterschiedlicher Performanz vergleichen lassen (mit Ausnahme Dortmunds). Unterschiedliche Kommunalverfassungen spielten hingegen keine Rolle bei der Auswahl. Im Resultat wurden die Städte Freiburg, Karlsruhe, Darmstadt, Bonn, Alfter, Leverkusen, Dortmund, Lünen, Bocholt und Münster ausgewählt. Entsprechend der Fragestellung des Projekts wurden zunächst Daten zum Verkehrsverhalten und zur Verkehrsentwicklung ausgewertet. So konnte für jede Stadt festgestellt werden, ob sich die Verkehrsentwicklung und Verkehrsmittelnutzung in Richtung der Ziele der Verkehrswende bewegt. In einem zweiten Schritt wurden Beschlüsse, Pläne und sonstige Dokumente zur Verkehrspolitik der Städte der letzten 15 Jahre ausgewertet und Interviews mit Personen aus Politik, Verwaltung und der engagierten Zivilgesellschaft geführt. Ziel des Schritts war die Erstellung von verkehrspolitischen Profilen der Städte, die mögliche Wendepunkte anzeigen und nachvollziehbar machen. In einem letzten Schritt werden die beiden Teilergebnisse gegenübergestellt, um herausfinden zu können, ob die Verkehrsentwicklung auf ein bestimmtes Policy-Design zurückzuführen ist und welche Implementationswiderstände es gab. Der Artikel bezieht sich vorrangig auf den zweiten Teil der Studie, der sich auf die längerfristige Entwicklung der Verkehrspolitik in den Städten konzentriert. Zudem wird der Ansatz des Policy-Design erläutert, der als heuristische und analytische Perspektive dient und vorrangig auf den Aspekt der Zielgruppen und der Interventionslogiken abhebt.