Detailergebnis zu DOK-Nr. 79370
Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie für ganzheitliches Betonrecycling
Autoren |
S. Bruckschlögl G. Beuchle E. Vollmer H. Patarca-Petrillo R. Volk F. Schultmann F. Dehn |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Bauen mit Beton im Kreislauf: Recycling, Re-Use und Ressourcenschonung. 19. Symposium Baustoffe und Bauwerkserhaltung, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 9. März 2023. Karlsruhe: KIT Scientific Publishing, 2023, S. 21-33, 4 B, 3 T, 34 Q
Bereits seit 25 Jahren ist die Verwendung von rezyklierter Gesteinskörnung zur Herstellung von Recyling-Beton (R-Beton) in Normen und Richtlinien gefasst. Trotz dieser langen Zeit wird nur ein sehr kleiner Anteil des anfallenden Bauschutts als sekundärer Rohstoff für den Betonbau genutzt. Insbesondere die Verwertung von feinen Brechsanden aus Beton und Mischabbruch stellt noch eine große Herausforderung dar, zumal es dabei nur noch ansatzweise um rezyklierte Gesteinskörnung, vielmehr eher um inerte oder reaktive Betonzusatzstoffe sowie Rohmehlersatz geht. Mit steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit und die Schonung natürlicher Ressourcen rückt die Verwendung von R-Beton immer weiter in den Vordergrund. Hinzu kommen die aufgrund des Kohleausstiegs wegfallenden Flugaschen und die reduzierten Mengen an Hüttensanden, die derzeit für erhebliche Reduktionen des CO2-Ausstoßes durch Reduktion der benötigten Portlandzementklinker im Betonbau verantwortlich sind. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für ein ganzheitliches Betonrecycling (HolisCon) sollen die aktuellen Hemmnisse und Potenziale bei der Verwendung von R-Beton aufgezeigt und diskutiert werden. Der Fokus liegt hierbei auf der Ermöglichung eines geschlossenen Stoffkreislaufs und der exemplarischen Anwendung in Ballungsgebieten Baden-Württembergs. Nur mit einer umfassenden Betrachtung der technischen Möglichkeiten wie auch der Ökobilanzierung kann das Betonrecycling in einen ganzheitlichen Rahmen gebracht werden. Der derzeitige Entwurf der DIN 1045-2 bringt dabei eine Reihe von Veränderungen mit sich, die für die Anwendung von R-Beton genutzt werden können. Hervorzuheben ist die erstmalige Verwertung von feiner rezyklierter Gesteinskörnung des Typs 1 aus gleicher Produktion der groben rezyklierten Gesteinskörnung. Darüber hinaus sind jedoch noch weitere Maßnahmen nötig, um den Betonbau langfristig in geschlossene Stoffkreisläufe zu führen und die Potenziale zur Schonung natürlicher Ressourcen auszuschöpfen. Die Verwertung von Brechsanden als Betonzusatzstoffe oder bei der Zementproduktion, darunter auch bei der Herstellung von Belit-Zementen, bieten große Potenziale, die jedoch noch weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen bedürfen.