Detailergebnis zu DOK-Nr. 79466
TunNOx: Entwicklung eines photokatalytischen Reaktors zur Reduktion von Stickoxiden in Straßentunneln
Autoren |
N. Lichtenberg V. Lutz W. Jessen A. Klein R. Kurtenbach G. Villena J. Kleffmann |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz 15.8 Straßentunnel 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Kolloquium Luftqualität an Straßen 2023, 19. und 20. April 2023, Bergisch Gladbach. Köln: FGSV Verlag, 2023 (FGSV 002/137) S. 166-192, 15 B, zahlr. Q
Im Rahmen des Forschungsprojekts "TunNOx" wurde ein hocheffizientes photokatalytisches Reinigungssystem entwickelt, welches in Abluftkanälen von Tunnellüftungen integriert werden kann. Angelehnt an die Bedingungen in Immissionsschutzlüftungen von Bestandstunneln konnte bei Experimenten in einem Modellreaktor je nach Lüftungszustand ein relativer Abbau der Stickoxide von 13 bis >95 % erreicht werden. Im Gegensatz zu den meisten früheren Tunnelstudien, bei denen die Schadstoffe passiv zu den photokatalytischen Tunnelwänden gelangten, liegt die Besonderheit des Verfahrens in der aktiven Absaugung der Schadstoffe. Dabei wird die belastete Luft über ein feinmaschiges Geflecht mit einer hochaktiven Titandioxid-Beschichtung geleitet. Durch die Bestrahlung mit UVA-Licht werden die Beschichtung aktiviert und die Stickoxide aus der Luft in adsorbiertes Nitrat umgewandelt, welches in regelmäßigen Abständen von der Oberfläche abgewaschen wird. Die strömungsmechanisch günstige Anordnung des Geflechts ermöglicht eine große aktive Oberfläche bei gleichzeitig geringen Strömungswiderständen, wodurch auf die in einigen Tunneln bereits eingebaute Immissionsschutzlüftung zurückgegriffen werden kann. Das Experiment beruht auf der Ähnlichkeitstheorie und kann daher im selben Maßstab in einem realen Tunnel verwendet und verbaut werden.