Detailergebnis zu DOK-Nr. 79408
Nachweis der potenziellen Wirksamkeit der automatischen Notbremsung von Fahrrädern anhand des Datensatzes der Washtenaw Area Transportation Study (Orig. engl.: Potential effectiveness of bicycle-automatic emergency braking using the Washtenaw Area Transportation Study Data Set)
Autoren |
S.H. Haus R.M. Anderson R. Sherony H.C. Gabler |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 9, 2021, S. 265-270, 5 B, 3 T, 18 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
In den Vereinigten Staaten ist die Zahl der tödlichen Zusammenstöße zwischen Kraftfahrzeugen und Radfahrenden seit 2010 gestiegen. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 857 Radfahrende angefahren und getötet, was einen Anstieg gegenüber 623 Todesfällen im Jahr 2010 bedeutet. Eine vielversprechende Gegenmaßnahme ist die automatische Notbremsung (Automatic Emergency Braking, AEB) für Fahrräder, die dazu beitragen kann, viele Unfälle zwischen Fahrzeugen und Radverkehr zu verhindern beziehungsweise zu entschärfen. Das AEB ist ein fahrzeugbasiertes System, das einen drohenden Unfall erkennen und entschärfen kann. Ziel der Studie war es, die Zusammenstöße zwischen Fahrzeugen und Fahrrädern in den USA zu erforschen und die damit verbundenen Faktoren zu untersuchen, um die Wirksamkeit von AEB einzuschätzen. Für die Studie wurde ein einzigartiger, detaillierter Datensatz von Fahrzeug-Fahrrad-Unfällen verwendet, der in Zusammenarbeit mit der Washtenaw Area Transportation Study (WATS) und dem Toyota Collaborative Research Center im Südosten Michigans von 2011 bis 2013 erhoben wurde. Die WATS-Datenbank bietet detaillierte Untersuchungen von Fahrzeug-Fahrrad-Unfällen in den Vereinigten Staaten. Die Merkmale der WATS-Fahrradunfälle wurden mit dem Fatality Analysis Reporting System und dem General Estimate System abgeglichen. Die Fälle aus der WATS-Datenbank wurden untersucht, um die potenzielle Wirksamkeit von AEB zur Vermeidung oder Entschärfung von Kollisionen zwischen Fahrzeugen und Fahrrädern abzuschätzen. In 60 % der WATS-Fälle befanden sich die Radfahrenden vor dem Aufprall länger als 1 Sekunde auf der Straße. Geht man davon aus, dass ein hypothetisches AEB-System mindestens 1 s für die Erkennung und Bremsaktivierung benötigt, könnten diese Kollisionen vermieden oder entschärft werden. In den verbleibenden Fällen mit weniger als 1 s Reaktionszeit (40 % der Fälle) wäre das AEB-System jedoch überfordert, die Kollision zu vermeiden oder zu entschärfen.