Detailergebnis zu DOK-Nr. 79343
Alternative Methoden zur Messung lokaler Verkehrssicherheit (Forschungsprojekt SVI 2018/002)
Autoren |
R. Steiner J. Leitner M. Hackenfort G. Benedek M. Doerfel B. Lüthi |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2022, 199 S., 127 B, 51 T, 36 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1746)
Bislang wird die lokale Verkehrssicherheit in der Schweiz im Wesentlichen anhand des tatsächlichen Unfallgeschehens beurteilt. Statistisch betrachtet kommen Unfallereignisse in Relation zum gesamten Verkehrsaufkommen nur selten vor und deshalb liegt dieser Methode eine gewisse Unschärfe zugrunde. Zusätzlich kann die Analyse erst im Nachhinein erfolgen und lässt nicht immer konkrete Rückschlüsse auf die Defizite der Infrastruktur zu. Um dem Ziel einer objektiven Bewertung der Sicherheit von beispielsweise einer Straße, Kreuzung oder Querungsstelle näher zu kommen, wurde im Rahmen des Forschungsprojekts nach Sicherheitsindikatoren und Methoden zu deren Messung recherchiert. Schließlich wurde eine geeignete Methode definiert, welche anschließend in Feldversuchen an insgesamt acht Untersuchungsorten mit unterschiedlichen Eigenschaften getestet wurde. Die Messergebnisse der angewendeten alternativen Methode (Videoanalyse) wurden einer objektiven Prüfung unterzogen und den Resultaten der Begleituntersuchungen sowie der Unfallanalysen gegenübergestellt. Das methodische Vorgehen ist in dem Bericht ebenso dokumentiert wie die Möglichkeiten und Limitationen der Methode sowie die aus den Erkenntnissen der Feldversuche ableitbaren Empfehlungen hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit. Im Zuge der Methodenentwicklung wurden Recherchen zu möglichen Sicherheitsindikatoren und Messverfahren durchgeführt. Sie haben ergeben, dass vor allem jene Indikatoren großes Potenzial haben, die Begegnungen von Verkehrsteilnehmenden beschreiben können und auf standardisierten Kriterien beziehungsweise Messungen in Raum und Zeit beruhen. Unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Messverfahren wurden schließlich die Indikatoren "Time To Collision" (TTC) sowie "Post Encroachment Time" (PET) als besonders geeignet identifiziert. Im Hinblick auf die gewünschten Anforderungen und Erwartungen an die alternative Methode, hat sich der videobasierte Ansatz als zweckmäßigster Methodenansatz herauskristallisiert.