Detailergebnis zu DOK-Nr. 79651
Messung des Stresslevels im Fußverkehr in städtischen Umgebungen: Naturalistische Pilotstudie (Orig. engl.: Measuring pedestrian level of stress in urban environments: Naturalistic walking pilot study)
Autoren |
S. LaJeunesse P. Ryus W. Kumfer S. Kothuri K. Nordback |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 10, 2021, S. 109-119, 3 B, 4 T, 27 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Zu Fuß zu gehen ist die einfachste und nachhaltigste Art der Fortbewegung, und viele Behörden würden es begrüßen, wenn der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege zunehmen würde, um Staus und Emissionen zu verringern und die öffentliche Gesundheit zu verbessern. In den Vereinigten Staaten machen Fußwege 10,5 % aller Wege aus. Um diesen Anteil zu erhöhen, sind zusätzliche Untersuchungen darüber erforderlich, was den Menschen das Gehen angenehmer macht. Die Forschung zur Qualität des Fußverkehrs (Quality of Service, QOS) hat versucht, die Leistung der Fußverkehrseinrichtungen aus der Sicht der Fußgängerinnen und Fußgänger zu quantifizieren. Die Auswirkungen von Sicherheitsmaßnahmen auf die Qualität des Fußverkehrs an Knotenpunkten sind jedoch weitgehend unbekannt. Ziel der Studie war es, die QOS im Fußverkehr auf der Grundlage physiologischer Messungen von Personen bei normalen Gehaktivitäten in verschiedenen Verkehrssituationen zu ermitteln. Für die in dem Beitrag beschriebene naturalistische Gehstudie wurden 15 Personen rekrutiert, die gebeten wurden, eine Woche lang bei allen Gehvorgängen ein instrumentiertes Armband und einen GPS-Rekorder zu tragen. Überraschenderweise zeigten die Ergebnisse der Studie keine Korrelation zwischen dem Stressniveau der Teilnehmenden und den einzelnen Knotenpunkten. Stattdessen wurde der Stress mit den Straßenverhältnissen in Verbindung gebracht. Ein höheres Stressniveau wurde im Allgemeinen mit dem Gehen in der Nähe von Sammel- und Hauptverkehrsstraßen sowie in Gebieten mit industrieller und gemischter (zum Beispiel Büro-, Einzelhandels- und Wohn-) Nutzung in Verbindung gebracht. In Wohngebieten mit geringerer Dichte sowie in Wäldern, Parks und auf Universitätsgeländen war das Stressniveau geringer. Die Ergebnisse der Studie können dem Fachpersonal der Planung bei der Gestaltung von städtischen Umgebungen helfen, das Stressniveau im Fußverkehr zu senken und so die Fußverkehrsfreundlichkeit zu fördern.