Detailergebnis zu DOK-Nr. 79669
Simulation der Auswirkungen einer Nullemissionszone auf die Liefermuster im Güterverkehr in Rotterdam (Orig. engl.: Simulation of the impacts of a zero-emission zone on freight delivery patterns in Rotterdam)
Autoren |
M. de Bok L. Tavasszy S. Thoen L. Eggers V.M. Nielsen J. Streng I. Kourounioti |
---|---|
Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 10, 2021, S. 776-785, 6 B, 3 T, 35 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Als Teil einer umfassenderen Vision für eine emissionsfreie Stadtlogistik plant die Stadt Rotterdam die Einführung einer Nullemissionszone in Kombination mit städtischen Konsolidierungszentren (UCCs) am Stadtrand, um eine Verlagerung auf emissionsfreie Fahrzeuge zu erreichen. Für die Gestaltung dieser Nullemissionszone ergeben sich mehrere Forschungsfragen, die eine systematische Analyse der Auswirkungen der Übergangsszenarien auf die Güternachfragemuster, den Einsatz und die Marktanteile neuer (emissionsfreier) Fahrzeuge sowie die Auswirkungen auf den Lkw-Verkehr und die Emissionen erfordern. Als Fallstudie wurden heterogene Übergangsszenarien für jedes logistische Segment in den Tactical Freight Simulator des EU-HARMONY-Projekts der CIVITAS-Initiative implementiert und die systemweiten Auswirkungen analysiert. Dieses Multiagenten-Modell ist empirisch und sendungsbasiert und simuliert langfristige taktische Entscheidungen (Wahl des Vertriebskanals, Wahl der Sendungsgröße und des Fahrzeugtyps, Beschaffung) und kurzfristige taktische Entscheidungen (Tourenbildung, Lieferzeiten). Die Ergebnisse zeigten, dass die Auswirkungen der UCCs nicht trivial sind: Wir beobachteten einen geringen Anstieg der insgesamt zurückgelegten Fahrzeugkilometer um +0,25 %, der auf die Umleitung der Sendungen durch die UCCs zurückzuführen ist. Die Berechnungen bestätigten, dass die Emissionen innerhalb der Null-Emissions-Zone drastisch um 90 % zurückgingen. Auf Stadtebene entspricht dies einer Verringerung um fast 10 %, da der größte Teil des Güterverkehrs vom Hafen erzeugt wird und es sich um Langstrecken-Lkw-Transporte handelt, die nicht ins Stadtzentrum führen. Auf regionaler Ebene war die Verringerung der Auswirkungen sehr gering. Um ehrgeizigere Emissionssenkungen zu erreichen, sind weitere Maßnahmen erforderlich.