Detailergebnis zu DOK-Nr. 79597
Wildtierbrücken unter Extrembelastungen: Beispiele und Lösungen aus der Schweiz
Autoren |
L. Rüegsegger |
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Sachgebiete |
15.6 Durchlässe 15.4 Holzbrücken |
Brückenbau 15 (2023) Nr. 3, S. 38-45, 29 B
Mit dem Bau von Straßen, Gleisen, Infrastrukturanlagen, Siedlungen sowie Industrie- und Gewerbearealen wird die Wildtiervernetzung eingeschränkt. Die Lebensräume der Tiere sind geographisch mit unüberwindbaren Barrieren abgegrenzt, wodurch ihr natürlicher Bewegungsdrang unterdrückt wird. In der Schweiz sind 305 Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung erfasst. Davon sind 14 % unterbrochen und können von den Tieren nicht mehr benutzt werden, über die Hälfte (58 %) ist beeinträchtigt und nur 28 % werden als intakt eingestuft. Im Jahr 2001 hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) das Ziel gesetzt, 51 dieser Korridore durch wildtierspezifische Bauwerke zu sanieren, damit sich die Tierbestände über verschiedene geographische Gebiete genetisch wieder austauschen können. Im Gebiet Rynetel und bei Neuenkirch sind die Wildtierkorridore aufgrund von Bauwerken und Siedlungsgebieten eingeschränkt und durch die Autobahnen A 1 und A 2 komplett unterbrochen. An beiden Standorten entstanden Wildtierüberführungen mit einer Überdeckung in Holzbauweise.