Detailergebnis zu DOK-Nr. 79643
Das Stadtbahnprogramm Halle – moderner und leistungsfähiger ÖPNV in Halle (Saale)
Autoren |
E. Krüger |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 0.4 Tätigkeitsberichte |
VSVI Info: Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure Thüringen e. V. (2022), S. 37-40, 6 B
Die Stadt Halle an der Saale im Süden Sachsen-Anhalts bildet mit der benachbarten Stadt Leipzig den Ballungsraum Leipzig-Halle, in dem über eine Million Menschen leben. Mit circa 240 000 Einwohnern hat sich Halle mit seiner zentralen Lage in Mitteldeutschland in den letzten 30 Jahren vom ehemaligen Chemie- und Industriestandort zu einem modernen Wissenschafts- und Technologiestandort entwickelt. Der Straßenbahnbetrieb in Halle reicht bis in das Jahr 1882 zurück und begann mit der Pferdebahn. Im Jahr 1888 gründete sich eine zweite Bahn, die Hallesche Stadtbahn. Im Jahr 1891 wurde das Netz der Halleschen Stadtbahn von der AEG übernommen und als erstes Straßenbahnnetz Europas elektrifiziert. Bereits damals eine Pionierleistung. Bis heute bilden die Fahrzeuge der Halleschen Verkehrs-AG das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Halle mit insgesamt 14 Linien auf 160 Gleiskilometern. Die 22 Omnibuslinien übernehmen vor allem eine Zubringerfunktion in den außenliegenden Stadtteilen. Mit der politischen Wende 1989 begann für die bis dahin vor allem industriell geprägte Region eine folgenschwere Wandlung der Arbeitswelt verbunden mit dem Abbau vieler Arbeitsplätze, vor allem in der chemischen Industrie. Mit dem massiven Rückgang der produzierenden Industrie und einem damit verbundenen Verlust von Einwohnern stand Halle vor großen Herausforderungen und gestaltete zeitgleich einen enormen Stadtumbauprozess. Die Großwohnsiedlungen verloren an Attraktivität und die Sanierung der historischen Altstadt kam voran. Es entstanden neue Wohnquartiere mit Ein- und Mehrfamilienhäusern, Baulücken wurden geschlossen.