Detailergebnis zu DOK-Nr. 79563
Modellanalyse Schadstoffimmissionen – Auswirkungen des Verkehrs auf die Luftqualität in drei Ballungsräumen
Autoren |
H. Jakobs C. Schneider N. Toenges-Schuller I. Düring T. Hoffmann |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2023, 289 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. V 373). - ISBN 978-3-95606-751-8. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://bast.opus.hbz.de
Luftschadstoffmessungen im gesamten Bundesgebiet zeigen, dass die in der "Richtlinie 2008/50/EG über Luftqualität und saubere Luft für Europa" festgelegten Grenzwerte für einige Luftschadstoffe insbesondere an verkehrsnahen Standorten zum Teil stark überschritten oder erreicht werden (Hot-Spots). An vielen dieser Hot-Spots liegen messtechnisch nachgewiesene Überschreitungen des NO2-Jahresmittelgrenzwerts von 40 µg/m³ vor und werden von Modellrechnungen auch für die nächsten Jahre prognostiziert. In der Untersuchung wurden exemplarisch für die Ballungsräume Hamburg, Duisburg und Frankfurt am Main verkehrsträgerübergreifende Emissions- und Immissions-Modellierungen für den Hintergrund in einer Auflösung von 500 m x 500 m vorgenommen. Für diese Ballungsräume wurden detaillierte Emissionsberechnungen für die Verkehrsträger Straße, Schiene, Schiff und Flug für das Analysejahr 2016 erstellt. Zusätzlich wurden spezifische Szenarien im Verkehrssektor für die Jahre 2025 und 2030 entwickelt. Dies beinhaltet die Trendprognose und im Vergleich mit dem Trend vier verschiedene Szenarien: Szenario 0: Trendszenario; Szenario I: Verbesserung Motorentechnik, verstärkte Nutzung alternativer Kraftstoffe und Elektromobilität; Szenario II: Verkehrsverlagerung im Güterverkehr; Szenario III: Verkehrsvermeidung/Optimierte Verkehrsflüsse; Szenario IV: Maximales Kombi-Szenario. Um die Auswirkung der Emissionsänderungen auf die Luftqualität im städtischen Hintergrund zu bewerten, wurden für das Analysejahr 2016 und für die Szenarien Ausbreitungsrechnungen mit dem EURAD-Modellsystem (Europäisches Ausbreitungs- und Depositionsmodell) in den Modellgebieten durchgeführt. Die Modellrechnungen mit dem EURAD-Modell wurden für einen kompletten Jahreszyklus 2016 und für die Prognose-Szenarien durchgeführt. Die wichtigsten Befunde für die Luftqualität im städtischen Hintergrund sind Folgende: Für das Analysejahr 2016 ist die Belastung der Luft durch Emissionen im Verkehrssektor besonders bei den Stickoxiden ausgeprägt, im Ballungsraum Hamburg ist der Schiffsverkehr und der Straßenverkehr dominant, im Ballungsraum Duisburg ist der Straßenverkehr besonders ausgeprägt und im Ballungsraum Frankfurt am Main sind der Straßenverkehr und der Flugverkehr am stärksten ausgeprägt. Die Belastung durch den Schienenverkehr spielt in allen drei Ballungsräumen nahezu keine Rolle.