Detailergebnis zu DOK-Nr. 79511
Ansätze für den Datenaustausch und die Datennutzung zur Kombination von Asset-Management-Systemen und BIM (das Projekt AMSFree) (Orig. engl.: Approaches for data exchange and exploitation to combine asset management systems and BIM (AMSFree)
Autoren |
R. Hajdin T. Blumenfeld M. Stöckner M. König L. Liu |
---|---|
Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 12.0 Allgemeines, Management 0.14 Building Information Modeling und Management (BIM) |
Routes Roads (2022) Nr. 394, S. 19-23, 7 B, 6 Q
Asset Management (AM) umfasst die systematische und koordinierte Planung, Verwaltung und Instandhaltung von Vermögenswerten, das heißt der materiellen und immateriellen Werte einer Organisation, mit dem Ziel der Wertschöpfung. Nach der Norm ISO 55000 steht AM für "koordinierte Aktivitäten einer Organisation zur Wertrealisierung von Vermögenswerten", insbesondere zur Sicherstellung des gewünschten Zustands oder der Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Vermögenswerte bei minimalen Kosten und Risiken. Die Digitalisierung der Vermögensverwaltung hat zur Entwicklung von Bestands- und Zustandsdatenbanken (AM-DB) sowie von analytischen IT-Tools geführt, mit denen der mittel- bis langfristige Erhaltungs- und Finanzbedarf auf der Grundlage des Zustands der Vermögenswerte ermittelt werden kann. Der Nutzen der Asset-Management-Systeme hängt sehr stark von der Aktualität der Daten in der AM-DB ab. Idealerweise sollte der aktuelle Zustand der Verkehrsinfrastruktur in der AM-DB abgebildet werden. Der Detaillierungsgrad hängt dabei von der gewählten Ontologie ab. Als Ergebnis des CEDR-Calls 2015 der Conference of European Directors of Roads (Projekt Interlink) liegt ein Rahmen für eine europäische Straßen-OTL (Road Object-Type Library) vor. Das Projekt AMSFree (Exchange and exploitation of data from Asset Management Systems using vendor free format) baute auf diesem Ergebnis auf und zielte auf eine breitere Umsetzung bei den einzelnen CEDR-Mitgliedern ab, gehörte zum CEDR-Call 2018 und war ein Gemeinschaftsprojekt eines Infrastruktur-Consultants, der Ruhruniversität Bochum und der Hochschule Karlsruhe. In dem Beitrag wird erörtert, wie BIM im Asset Management vorteilhaft eingesetzt werden kann. Es hat sich gezeigt, dass die nachträgliche Zusammenführung von Verkehrsinfrastrukturdaten, die zuvor in verschiedenen Lebensphasen getrennt voneinander erhoben wurden, oft fehleranfällig ist. Für die Verkehrsinfrastruktur sind Art und Umfang des Einsatzes der BIM-Methode über die gesamte Lebensdauer eines Assets noch zu spezifizieren. Es fehlen einheitliche Vorgaben für den Datenaustausch zwischen den beteiligten Partnern bei Planung und Bau sowie bei Betrieb, Kontrolle, Überwachung und Erhaltungsplanung. Eine allgemeine Beschreibung von Prozessen, Datenstrukturen und -flüssen innerhalb der Verwaltungen existiert noch nicht in umfassender und nutzbarer Form für die Anwendung der BIM-Methode in Kombination mit der bestehenden nationalen AM-DB.