Detailergebnis zu DOK-Nr. 79709
Frankfurt am Main auf dem Weg zur Fahrradstadt?
Autoren |
S. Lüdecke |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 0.4 Tätigkeitsberichte 5.5 Radverkehr, Radwege |
VSVI Journal: Zeitschrift der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure Hessen e. V. (2023), S. 14-19, 6 B
Mobilitätswende in Frankfurt am Main: Ein Rück- und Ausblick aus kommunalpolitischer Sicht. In puncto Ausbau der Fahrradinfrastruktur kommt man an Frankfurt am Main seit einigen Jahren nicht mehr vorbei. Im April 2022 wurde die Rhein-Main-Metropole beim ADFC-Fahrradklimatest als "fahrradfreundliche Großstadt" ausgezeichnet. In der Kategorie "Großstädte mit mehr als 500 000 Einwohnern" belegte Frankfurt Platz zwei hinter Bremen. Der Autor des Texts, Stefan Lüdecke, ist seit 2016 im Verkehrsdezernat beschäftigt und koordiniert seit 2019 als Stabsstelle und Referent des Dezernenten für Mobilität der Stadt Frankfurt am Main die Radverkehrsmaßnahmen im Stadtgebiet. Der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur hat in der Mainmetropole Tradition. Bereits seit 2009 gibt es ein Radfahrbüro im Straßenverkehrsamt und natürlich wurden bereits in früheren Jahrzehnten Radwege gebaut. Frankfurt hat aber an vielen Stellen immer noch das Gesicht einer autogerechten Stadt. Der innerörtliche Straßenquerschnitt wurde in der Vergangenheit maßgeblich durch Kraftfahrzeuge bestimmt. Mit den steigenden Radverkehrsanteilen und dem Anspruch, dass Menschen von 8-88 Jahren sicher in der Stadt unterwegs sein sollen, haben sich die Ansprüche und politischen Anforderungen geändert. Die Verkehrsflächenumverteilung im öffentlichen Straßenraum fußt auf dem Anspruch einer neuen Flächengerechtigkeit. Der Ausbau der Radinfrastruktur ist hierbei nur ein Teilaspekt. So ist es das erklärte übergeordnete Ziel der Stadt Frankfurt, die Klimaziele einzuhalten und den Umweltverbund zu stärken. Gehwege sollen wieder ausschließlich ihrem Bestimmungszweck zugeführt werden und das Gehwegparken perspektivisch, beispielsweise im Rahmen von Straßensanierungen, beauftragt werden. Darüber hinaus benötigen Bäume im Straßenraum größere Baumscheiben, zugleich steht der Wunsch nach Entsiegelung im Raum.