Detailergebnis zu DOK-Nr. 79652
Fortschritte bei der Modellierung der Fußverkehrsnachfrage – Innovationen bei Daten, Modellierungsansätzen und Ergebnissen (Orig. engl.: Advances in pedestrian travel demand modeling – Innovation of data, modeling approaches and outcomes)
Autoren |
Q. Zhang |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
München: Technische Universität München, 2023, Dissertation, XVII, 216 S., 73 B, 23 T, zahlr. Q, Anhang. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://mediatum.ub.tum.de/1691092
Fußverkehrsmodelle für die Verkehrsnachfrage stehen immer noch vor Herausforderungen, wie zum Beispiel der begrenzten Variabilität des Verkehrsverhaltens aufgrund fehlender Längsschnittdaten, der schlechten räumlichen und zeitlichen Übertragbarkeit von Messungen der baulichen Umwelt und der unzureichenden Anwendung des Wissens über das Verkehrsverhalten in der Modellierungspraxis. Die Dissertation verbessert die Modellierung der Verkehrsnachfrage im Fußverkehr in Bezug auf Modellgenauigkeit, Sensitivität, Übertragbarkeit und Effizienz. Sie zielt darauf ab, die Fußverkehrsmodellierung sowohl theoretisch als auch praktisch voranzubringen. Zunächst verbessert die Arbeit das eigenständige Planungsinstrument "Model of Pedestrian Demand" (MoPeD), das im Kontext von Portland (Oregon, USA) entwickelt wurde. Es wurde untersucht, welche räumliche Auflösung für die Messung der Fußverkehrsumgebung und die Modellierung des Verhaltens auf der Ebene eines Ballungsraums geeignet ist. Das Ergebnis ist, dass es keine optimale räumliche Auflösung gibt und dass die Wahl der räumlichen Auflösung von der Art der Anwendungen und der Verfügbarkeit der für die Umsetzung erforderlichen räumlichen Daten abhängt. Noch wichtiger ist, dass Anstrengungen unternommen werden, um die Modellleistung von MoPeD zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf die Übertragbarkeit und Effizienz des Modells. Die Laufzeit des Modells wurde auf wenige Minuten verbessert, um großflächige Gebiete in feinen räumlichen Einheiten zu berechnen. Die neuen Messungen der Fußverkehrserreichbarkeit sind einfach zu konstruieren und auf andere Kontexte zu übertragen. Zweistufige Zielwahlmodelle wurden unter Verwendung kleinräumiger Zielzonenalternativen geschätzt. Außerdem wurden mehrere Variablen der bebauten Umwelt wie Netzdichte, Erreichbarkeit von Geschäften und Einzelhandel, Autobahnüberquerung, Steigung und Anteil von Industriearbeitsplätzen in die Modelle der Fußverkehrszielwahl einbezogen. Im Anschluss daran wurde der integrierte Modellierungsrahmen der MoPeD in das agentenbasierte Verkehrsmodell MITO integriert und im Münchner Kontext entwickelt. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass das integrierte Modell genauere Reiseergebnisse liefern kann, wie zum Beispiel den Anteil, die Längenverteilung und die räumliche Verteilung der zu Fuß zurückgelegten Wege und die körperlichen Aktivitäten. Schließlich werden neue Daten der Google Location History (GLH) gesammelt.