Detailergebnis zu DOK-Nr. 79603
Der Fahrradhelm und Möglichkeiten zur Förderung der freiwilligen Nutzung: eine Bestandsaufnahme der Erfahrungen in den Niederlanden und anderswo (Orig. niederl.: De fietshelm en manieren om vrijwillig gebruik te stimuleren: een inventarisatie van ervaringen in Nederland en elders)
Autoren |
I.N. van Schagen |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Den Haag: Stichting Wetenschappelijk Onderzoek Verkeersveiligheid (SWOV), 2023, 30 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (SWOV-rapport; R-2023-7). - Online-Ressource: verfügbar unter: https://www.swov.nl
Bei einem Fahrradunfall kann ein Helm Kopf- und Hirnverletzungen erheblich verhindern. Radfahrende mit Helm erleiden etwa 60 % seltener schwere und etwa 70 % weniger tödliche Kopf-/Hirnverletzungen als Radfahrer ohne Helm. Dennoch gibt es in den Niederlanden keine Helmpflicht für Radfahrende. Es scheint nun in der Öffentlichkeit Unterstützung dafür zu geben, das Tragen von Helmen aktiv zu fördern, und zwar für alle oder insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Elektrofahrräder. In mehreren anderen Ländern gibt es ebenfalls keine gesetzliche Verpflichtung zum Tragen eines Fahrradhelms oder es gibt eine Pflicht nur für Kinder. Dennoch ist in all diesen Ländern die Helmnutzung jedoch um ein Vielfaches höher als in den Niederlanden. Wenn man die Situation zum Beispiel vergleicht mit Dänemark, einem Land, das den Niederlanden in Bezug auf die Kultur und die Art der Fahrradnutzung relativ ähnlich ist und dort ebenfalls keine Helmpflicht existiert, sieht man einen großen Unterschied: 57 % der dänischen Radfahrenden geben an, dass sie immer oder fast immer einen Helm tragen, in den Niederlanden sind es nur 12 %. Es sollte daher möglich sein, die Benutzungsrate von Fahrradhelmen auch ohne gesetzliche Verpflichtung zu erhöhen. In dem Bericht gehen die Autoren auf die Helmnutzung in den Niederlanden und anderen Ländern ein, betrachten die Argumente im Radverkehr für und gegen das Tragen eines (obligatorischen) Fahrradhelms, und es werden die Möglichkeiten, die Helmnutzung auf freiwilliger Basis zu fördern, erörtert. Es scheint, dass der Schlüssel darin liegt, einen Kipppunkt zu erreichen, an dem ein großer Anteil der Radfahrenden einen Helm trägt und somit das Nichttragen eines Helms die Ausnahme ist und nicht, wie es derzeit der Fall ist. Es ist wahrscheinlich, dass dies auch der Mechanismus für den starken Anstieg des Helmtragens bei sportlichen Radfahrenden sowie im Ski- und Snowboardbereich. Es wird nicht einfach sein, diesen Wendepunkt zu erreichen, und es wird auch sehr lange dauern. Die Erfahrungen mit früheren Outreach-Aktivitäten (bei denen Informationen an schwer erreichbare Personen gerichtet werden) in den Niederlanden und anderen Ländern, insbesondere in Dänemark, führen jedoch zu einigen konkreten Empfehlungen für den Ansatz: Man beginnt mit Grundschulkindern, aber gibt den Eltern eine wichtige Rolle als Vorbild und Verantwortliche für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Kinder. Man soll sich auch an ältere Radfahrende wenden und den Gesundheitssektor (Allgemeinmedizin, Grundversorgung, Physiotherapie) einbeziehen.