Detailergebnis zu DOK-Nr. 79618
Tödliche Verkehrsunfälle auf Nationalstraßen im Jahr 2021: Analyse der Unfall- und Verletzungsfaktoren und daraus resultierende Hinweise für Maßnahmen (Orig. niederl.: Dodelijke verkeersongevallen op rijkswegen in 2021: Analyse van ongevals- en letselfactoren en daaruit volgende aanknopingspunten voor maatregelen)
Autoren |
R.J. Davidse K. van Duijvenvoorde W.J. Louwerse |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 5.1 Autobahnen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Den Haag: Stichting Wetenschappelijk Onderzoek Verkeersveiligheid (SWOV), 2023, 48 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (SWOV-rapport; R-2023-5). - Online-Ressource: verfügbar unter: https://www.swov.nl
Das niederländischer Sicherheitsforschungsinstitut SWOV wurde von der Verwaltung Rijkswaterstaat beauftragt, die tödlichen Unfälle auf nationalen Straßen im Jahr 2021 zu untersuchen, analog zu den Studien für die Jahre 2016 bis 2020. Das Hauptziel der Studie war es, aus den Unfällen zu lernen, die sich ereignen. Mit diesen Lehren können Maßnahmen ergriffen werden, um ähnliche Unfälle in Zukunft zu verhindern, und zwar anhand von Polizeidaten und Bildmaterial von den Unfallorten für jeden Unfall, um herauszufinden, welche Faktoren eine Rolle für das Auftreten und den Ausgang des jeweiligen Unfalls spielten. Es wurde dann untersucht, welche Unfallmuster sich regelmäßig wiederholen und welche Faktoren dabei eine wichtige Rolle spielen. Im Jahr 2021 gab es 51 tödliche Verkehrsunfälle auf nationalen Straßen, bei denen ebenso viele Verkehrsteilnehmende starben. Mehr als die Hälfte der Unfälle (n = 27) ereigneten sich bei einer zu diesem Zeitpunkt geltenden Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h. Damit liegt die Zahl der Unfälle bei dieser Geschwindigkeitsbegrenzung die Zahl der tödlichen Unfälle bei einem Tempolimit von 130 km/h (n = 8). Die wichtigste Erklärung dafür ist die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen ab dem 16. März 2020 auf 100 Stundenkilometer tagsüber (von 6 Uhr morgens bis 19 Uhr abends). In der Tat darf seitdem viel seltener 130 km/h gefahren werden auf niederländischen Autobahnen. Die tödlichen Unfälle auf den nationalen Straßen im Jahr 2021 wurden meist durch eine Kombination folgender Faktoren verursacht: Unaufmerksamkeit oder (bewusst) risikoreiches Verhalten und eine Straßenführung (einschließlich der Seitenstreifen), die wenig Raum für menschliches Versagen lässt. Betrachtet man die 51 getöteten Verkehrsteilnehmenden, so fällt auf, dass es - Wie im Jahr 2020 - weniger weibliche Opfer gab als in den Vorjahren. Im Zeitraum 2016-2019 betrug ihr Anteil ein Viertel bis ein Drittel, in den Jahren 2020-2021 waren es 10-12 %. Auch bei den 18- bis 24-Jährigen gab es im Jahr 2021 ebenfalls relativ wenige Todesopfer, der Anteil an den gesamten Verkehrstoten auf den Bundesstraßen war nur 2016 (9 %) so niedrig wie 2021 (8 %). Dagegen war der Anteil der 50- bis 59-Jährigen in den vergangenen fünf Jahren noch nie so hoch: ein Viertel der Verkehrstoten im Jahr 2021 entfiel auf diese Altersgruppe, während der Anteil in den letzten Jahren um die 10 % lag.