Detailergebnis zu DOK-Nr. 79805
Texturgrinding – erstmals geregelt!
Autoren |
B. Jungen T. Beckenbauer |
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Sachgebiete |
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung) 11.3 Betonstraßen |
Betonstraßentagung 2023: Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Betonbauweisen", 27./28. September 2023, Halle. Köln: FGSV Verlag, 2023, USB-Stick (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Betonbauweisen" (FGSV, Köln) H. 36) (FGSV B 36), 13 S., 10 B,1T,14 Q
Das Grindingverfahren wird seit vielen Jahren im Betonstraßenbau in Deutschland zur baulichen Erhaltung eingesetzt. Mit der Zielstellung neben der Waschbetontextur eine weitere geräuschmindernde Oberflächentextur für Fahrbahndecken aus Beton zur Verfügung zu stellen, wurden im bundesweiten Autobahnnetz Erprobungsstrecken angelegt, um das Texturgrinding zu entwickeln. Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Erprobungen und dem systematischen Monitoring dienten als Grundlage für die Erstellung des "Merkblatts Texturgrinding" (M TG), welches im Juni 2023 veröffentlicht wurde. Der Begriff Texturgrinding bezeichnet umfassend die Herstellung geschnittener Betonfahrbahnoberflächen mit anforderungsgerechter Griffigkeit, sehr guter Längsebenheit und rollgeräuschmindernden Eigenschaften. Für die planmäßige Herstellung von Fahrbahndecken mit einer Texturgrindingoberfläche wird die Verwendung von Betonen mit einem Größtkorn von 16 oder 22 mm empfohlen. So kann der Zementgehalt im Vergleich zum Waschbeton reduziert werden und bei einer optimalen Packungsdichte ein hoher Anteil an Gesteinskörnung an der Oberfläche gewährleistet werden. Bei der Planung und Herstellung der Decke ist der planmäßige Oberflächenabtrag durch das Texturgrinding zu berücksichtigen. Hierbei ist zwischen dem Vorhaltemaß für die Herstellung der Ersttextur und einer planmäßigen Mehrdicke für eine zweite Texturierung im Lebenszyklus zu unterscheiden. Der Abstimmung des Schneidplans vor Ausführung des Texturgrindings mit dem Auftraggeber ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen, um potenzielle Konflikte (zum Beispiel im Bauablauf) frühzeitig zu klären. So können die wichtigsten baulichen Randbedingungen berücksichtigt und jene Bereiche gekennzeichnet werden, in denen zum Beispiel aufgrund von Zwangspunkten die Anforderungen hinsichtlich Texturtiefe und der Breite der Überschneidungsbereiche nicht eingehalten werden können. Während der Herstellung der Textur kommt der kontinuierlichen visuellen Kontrolle der Oberflächentextur unmittelbar hinter der Grindingmaschine durch erfahrene Mitarbeiter besondere Bedeutung zu. Nur so können Unregelmäßigkeiten in der Schnitttiefe und der Texturhomogenität rechtzeitig erkannt und im weiteren Arbeitsfortschritt behoben werden. Die Prüftechnische Kontrolle der Texturhomogenität erfolgt an der fertigen Oberfläche in regelmäßigen Abständen durch Texturmessungen. Mit der Veröffentlichung des M TG wurde der Grundstein für die Aufnahme des Texturgrindings in die ZTV Beton-StB sowie die Ermittlung des DSD-Werts gelegt.