Detailergebnis zu DOK-Nr. 80086
Treibstoffresilienz im Verkehrssektor – Eine Fallstudie aus Tampa Bay (Orig. engl.: Transportation fuel resiliency: Case study of Tampa Bay)
Autoren |
A. Kolpakov A.M. Sipiora C. Johnson E. Nobler |
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Sachgebiete |
6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität 5.14 Nebenbetriebe (Tankstellen, Raststätten) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2676, H. 1, 2022, S. 655-665, 3 B, 15 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Die Fallstudie von Kolpakov et al. präsentiert Ergebnisse einer Analyse der Notfallvorbereitungen und Reaktion auf den Hurrikan Irma im Jahr 2017 in Tampa Bay (USA). Das Tampa Bay Areal ist aufgrund der Treibstoffversorgung über den Seeweg in Verbindung mit häufig auftretenden Stürmen beziehungsweise Hurrikans besonders vulnerabel im Sinne des Forschungsgegenstands. So waren während des fünftägigen Hurrikans Irma 75 % der Tankstellen im Untersuchungsgebiet von der Treibstoffversorgung abgeschnitten. Die Fallstudie beinhaltet daher Treibstoffknappheiten und daraus gezogene Schlüsse, beispielsweise im Hinblick auf öffentliche Fahrzeugflotten, in den vergangenen zehn Jahren. Methodisch wurden in der Arbeit verfügbare qualitative Daten aus Primär- und Sekundärquellen verwendet. Dazu wurden Telefoninterviews, Vor-Ort-Termine und Workshops mit Stakeholdern wie dem städtischen Hafen und dem Flughafen, sowie Energieversogern und der Müllabfuhr durchgeführt. Dabei wurden beispielsweise Handlungsweisen von Flottenmanagern vor, während und nach dem Hurrikan Irma verglichen. Im Artikel werden die verschiedenen Strategien der unterschiedlichen Stakeholder beschrieben. Wesentliche Erkenntnisse sind, dass der Zeitpunkt, ab dem normale Handlungsabläufe zugunsten des Hochwasserschutzes ausgesetzt werden, von hoher Bedeutung ist. In dieser Vorbereitungsphase ist es elementar, kommunale Flotten und Fahrzeuge in höher gelegenen Bereichen der Stadt in Bereitschaft zu halten und eine Anzahl an hochwasserfähigen Fahrzeugen bereitzustellen. Um die Resilienz bezüglich einer Treibstoffknappheit zu erhöhen, wurden ober- und unterirdische Treibstofflager mit hoher Kapazität für öffentliche Flotten angelegt und priorisierte Betankungspläne erarbeitet. Zudem wird darauf hingewiesen, dass eine genaue Verbrauchsabschätzung der Fahrzeuge im Katastrophenfall zwar schwierig, aber unerlässlich ist, um die Reserven ausreichend zu bemessen. Darüber hinaus wird auch auf Treibstoffdiversifizierung beispielsweise mit Elektroenergie als eine sinnvolle Strategie hingewiesen.