Detailergebnis zu DOK-Nr. 79898
Herausforderungen beim Neubau der Leverkusener Rheinbrücke und dem Ausbau des AK Leverkusen-West im Bereich der Altablagerung Dhünnaue
Autoren |
I. Obernosterer |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung 5.1 Autobahnen 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Straße und Autobahn 74 (2023) Nr. 10, S. 787-794, 11 B, 15 Q
Ab den 1920er-Jahren bis etwa 1965 wurden im Bereich des früheren Mündungsgebiets der Dhünn in den Rhein durch die Bayer AG und die Stadt Leverkusen weitflächige Aufschüttungen vorgenommen, bei denen unter anderem auch Rückstände aus der chemischen Industrie und Hausmüll zur Ablagerung kamen. Sie dienten dem Hochwasserschutz und waren vom Bezirksausschuss Düsseldorf genehmigt. Der Bereich ist heute als Altablagerung Dhünnaue bekannt. Mit zunehmenden Anforderungen an den Boden- und Gewässerschutz wurde die Altablagerung in den späten 1990er- und den 2000er-Jahren durch eine Oberflächenabdichtung sowie eine Sperrwand mit begleitenden hydraulischen Maßnahmen gesichert. In der ersten Hälfte der 1960er-Jahre wurde inmitten der Altablagerung die Autobahn A 1 errichtet, die hier später über das Kreuz Leverkusen-West an die A 59 in Richtung Düsseldorf angeschlossen wurde. Bedingt durch den aktuell stattfindenden Ausbau der A 1 wird seit 2017 wieder in mehreren Bereichen flächig und punktuell in die gesicherte Altablagerung eingegriffen. Die heterogene Zusammensetzung des Abfalls und das zum Teil hohe Gefährdungspotenzial bedingen umfangreiche Maßnahmen zum Emissions- und Arbeitsschutz sowie zur fachgerechten Entsorgung der Abfälle. Aufgrund der nur eingeschränkten Tragfähigkeit der Abfallschüttungen sowie deren Betonaggressivität sind zudem gesonderte Maßnahmen für die Flach- und Tiefgründungen erforderlich. Innerhalb der Eingriffsbereiche sind die Dichtungssysteme nach Abschluss der Arbeiten wiederherzustellen, wobei die gleichen Anforderungen wie bei deren Errichtung in den 1990er- und den 2000er-Jahren gelten.