Detailergebnis zu DOK-Nr. 79910
Klimaziele: Die "Mobilitätswende" und ihre Probleme
Autoren |
H. Knoflacher |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Internationales Verkehrswesen 75 (2023) Nr. 4, S. 61-65, 16 B, 19 Q
Der Klimawandel ist da, eine "Mobilitätswende" dringend erforderlich. Nach seriösen klimawissenschaftlichen Erkenntnissen bedeutet dies die absolute Reduktion der Gesamtemissionen um bis zu 95 % gegenüber dem Jahr 1990. In der Europäischen Union konnten einige Mitgliedsstaaten ihren Treibhausgasausstoß bereits deutlich senken, in Österreich dagegen ist noch reichlich "Luft nach oben", wie die Analyse der österreichischen Verhältnisse für Länder, Städte und Bezirke zeigt. Die Klimawissenschaften halten eine absolute Reduktion der Gesamtemissionen um 90 bis 95 % gegenüber der Ausgangslage 1990 für notwendig, was einen vollständigen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle erfordert. "Diese klimawissenschaftlichen Erfordernisse sollten als klare Leitplanken der Politik in ganz Österreich Gültigkeit haben" schreibt GLOBAL2000 in seinem "Klimareport" vom Mai 2020, der eine Bilanz der Bundesländer und auch die Veränderungen der CO2-Emissionen im Nicht-Emissionshandels-Bereich (Nicht-EH-Bereich) seit 2005 enthält. Bis 2019 konnten diese im Nicht-EH-Bereich in Österreich im Vergleich zu 2005 lediglich um 11 % reduziert werden. Andere EU-Mitgliedsstaaten konnten ihren Treibhausgasausstoß seit 1990 hingegen deutlich senken (Schweden: -29 %, Deutschland: -36 %, Dänemark -37 %). Die Bundesländer Kärnten (-15 %), Steiermark (-14 %), Wien (-13 %) und Niederösterreich (-12 %) erzielten zwar höhere THG-Reduktionen als der österreichweite Durchschnitt, befinden sich aber auch nicht auf dem Pfad der Zielerreichung. Im Referenz-Klimaplan des österreichischen Klimaforschungsnetzwerks (CCCA) wird eine Reduktion um mindestens 50 % im Vergleich zu 2005 im Nicht-EH-Bereich als notwendig angesehen.