Detailergebnis zu DOK-Nr. 79903
Automobil und Architektur: ein kreativer Konflikt
Autoren |
E. Wegerhoff |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Berlin: Wagenbach, 2023, 238 S., zahlr. B, Q. − ISBN 978-3-8031-3733-3
Tankstelle, Drive-in oder Parkhaus: allesamt Beispiele auto-naher Bauten. Was bisher jedoch kaum beachtet wurde: Das merkwürdige Verhältnis von Automobil und Immobilie reicht weit über diese Straßenrandphänomene hinaus. Das Auto beeinflusst als ungleich beweglicherer Gegenspieler die Architektur von der Moderne bis in unsere Gegenwart. Der Architekturhistoriker Erik Wegerhoff erzählt erstmals die Geschichte dieser besonderen Beziehung von Bewegung und Statik: Er widmet sich Le Corbusiers Faszination für Rennautos, der Schönheit der Gerade, Erich Mendelsohns Mossehaus als Beruhigungsmittel für den Berliner Verkehr, einem Land ohne Fußgänger, dem Kampf des ADAC gegen die Parkraumnot, einer Therme am Ende der Straße – und der ökologisch bedingten Bremsbewegung von Auto und Architektur. Wie nebenbei entsteht aus den Szenen dieser Beziehung und dem neuen Blick auf berühmte und weniger bekannte Bauten eine andere, höchst originelle Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts – unterhaltsam geschrieben und reichhaltig bebildert. Der Autor präsentiert neun Texte, die den Stichworten Beschleunigen, Schalten, Abbremsen und Aussteigen zugeordnet sind. Wegerhoff, Dozent für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich, forscht, lehrt und schreibt zur Poetik der Infrastruktur, Aneignungen und Umbauten und zu zeitgenössischer Architektur.