Detailergebnis zu DOK-Nr. 80102
Einsatz unterschiedlicher Zemente im Unter- und Oberbeton bei Betondecken im Fernstraßenbau: Aktualisierung der TL Beton-StB
Autoren |
R. Breitenbücher T. Wolf |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 12.2 Betonstraßen |
Beton 73 (2023) Nr. 11, S. 436-441, 19 B
Betondecken im Fernstraßenbau werden üblicherweise zweischichtig betoniert, wobei die Unter- und Oberbetone nacheinander eingebaut werden. Hierfür wäre es wünschenswert, verschiedene Zemente zu verwenden, da an beide Schichten unterschiedliche technische Anforderungen gestellt werden. Im maßgebenden Regelwerk, den TL Beton-StB 07, ist hierzu festgehalten, dass "Ober- und Unterbeton mit Zement gleicher Art und Festigkeitsklasse hergestellt werden" müssen. Diese Regelung stammt aus einer Zeit, in der quasi ausnahmslos Portlandzemente (CEM I) eingesetzt wurden. Zwischenzeitlich ist aufgrund von Vorgaben zur Dekarbonisierung ein starker Trend zu klinkerärmeren CEM II- oder CEM III-Zementen zu verzeichnen, sodass die in den TL Beton-StB festgelegten Regelungen aufgrund neuer Erkenntnisse einer Überarbeitung bedurften. Zum Nachweis der technischen Machbarkeit wurde ein Forschungsprojekt durchgeführt, zu dem im Beitrag berichtet wird. Hierbei wird sowohl zu den Laborversuchen als auch zur praktischen Erprobung innerhalb eines Erneuerungsloses auf der BAB 7 Würzburg-Ulm ausgeführt. Aufgrund der Ergebnisse ist die Regelwerksanpassung abgesichert. Da die Überarbeitung der TL Beton-StB jedoch noch eine gewisse Zeit erfordert, wurden die Regelungen zu den Zementen bereits vorab durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) in Form des Allgemeinen Rundschreibens Straßenbau (ARS) Nr. 04/2022 eingeführt.