Detailergebnis zu DOK-Nr. 80111
Ökobilanzierung des Winterdienstes
Autoren |
D. Quack |
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Sachgebiete |
16.0 Allgemeines 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Kolloquium Straßenbetrieb 2023, 19./20. September 2023, Karlsruhe. Köln: FGSV Verlag, 2023, USB-Stick (Hrsg.: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) (FGSV 002/139), 10 S., 2 B, zahlr. Q
Wesentliche Aufgabe des Winterdiensts ist die Gewährleistung von Sicherheit und Verkehrsfluss für Personen- und Güterverkehr in Perioden mit winterlichen Witterungsbedingungen (zum Beispiel Schneefall, überfrierende Nässe, Glatteis, Schneematsch). Der Winterdienst soll nach Möglichkeit die Glättebildung vermeiden, entstandene Glätte beseitigen beziehungsweise ihre Auswirkungen auf den Verkehr minimieren. Gleichzeitig steht der Winterdienst aufgrund der mit der Ausbringung von Taustoffen potenziell verbundenen Umweltwirkungen aber auch in der Kritik. Insgesamt stehen für den Winterdienst unterschiedliche Techniken und Methoden zur Verfügung, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Die Bewertung der unterschiedlichen Ansätze erfolgt derzeit prioritär unter den Gesichtspunkten von Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Mithilfe der Methode der Ökobilanz können zusätzlich dazu die mit dem Winterdienst über seinen Lebensweg verbundenen potenziellen Umweltwirkungen abgeschätzt und in die Entscheidungen einbezogen werden. Der Lebensweg umfasst dabei grundsätzlich die Rohstoffgewinnung, die Herstellung, die Distribution, die Nutzung und die Entsorgung. Bezogen auf die unterschiedlichen Umweltwirkungskategorien können mit dieser Methode insbesondere das Treibhauspotenzial, das Versauerungspotenzial, das Ozonabbaupotenzial, das Photooxidantienpotenzial sowie der kumulierte Energieaufwand berechnet werden. Eine Auswertung verschiedener Ökobilanzstudien zum Winterdienst zeigte, dass die verbrauchten Streumittel (insbesondere Natriumchlorid) und Kraftstoffe den größten Anteil an den Umweltauswirkungen des Winterdiensts haben. Die Anwendung der Streumittel in Form von Feuchtsalz statt in Trockensalz führt zu einer erheblichen Verringerung aller Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus. Im Beitrag wird außerdem das Berechnungsbeispiel einer fiktiven Autobahnmeisterei mit dem Tool ÖkoWin vorgestellt. Die Methode der Ökobilanz eignet sich insgesamt sehr gut, um Optimierungspotenziale für die Durchführung des Winterdiensts innerhalb einer Meisterei zu identifizieren.