Detailergebnis zu DOK-Nr. 80035
Verringerung der Zahl der tödlichen Fußverkehrsunfälle: eine Einzelfallstudie zur Bewertung des Potenzials von Maßnahmen im Bereich der Fahrzeug- und Straßeninfrastruktur (Orig. engl.: How to reduce pedestrian fatalities: a case-by-case study to evaluate the potential of vehicle and road infrastructure interventions)
Autoren |
H. Stigson M. Klingegård A. Kullgren |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Traffic Safety Research 5 (2023) Nr. 000023, 13 S., 3 B, 3 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.5329/rdja1963
Im Einklang mit den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen fördern mehrere Initiativen das Zufußgehen. Wenn jedoch keine wirksamen Maßnahmen ergriffen werden, wird eine höhere Zahl im Fußverkehr zu mehr Verkehrsunfällen führen. Es ist wichtig, geeignete Entscheidungen über Maßnahmen zu treffen, um die von der schwedischen Regierung verabschiedete Vision Zero zu erreichen. Die Studie, veröffentlicht im "Traffic Safety Research", beschreibt die Merkmale der tödlichen Unfälle im Fußverkehr auf schwedischen Straßen und untersucht das Potenzial verschiedener Fahrzeug- und Straßeninfrastrukturmaßnahmen zur Rettung von Menschenleben. Die ausführliche Datenbank der schwedischen Verkehrsbehörde (STA, Swedish Transport Administration) über tödliche Unfälle wurde für eine Einzelfalluntersuchung verwendet. Von den 226 tödlich verletzten Personen im Fußverkehr im Zeitraum 2011-2016 in Schweden war das häufigste Unfallszenario ein Zusammenstoß eines Fahrzeugs mit dem Fußverkehr beim Überqueren der Straße. Die meisten Unfälle ereigneten sich in der Dunkelheit auf ländlichen Straßen (63 %), in städtischen Gebieten jedoch mehrheitlich (53 %) bei Tageslicht. Im Allgemeinen wurde festgestellt, dass Maßnahmen in Bezug auf die Fahrzeuggeschwindigkeit einen größeren Anteil der untersuchten tödlichen Fußverkehrsunfälle auf städtischen Straßen im Vergleich zu ländlichen Straßen bewirken, während getrennte Fußwege außerhalb der Fahrbahn einen größeren Anteil auf ländlichen Straßen im Vergleich zu städtischen Straßen bewirken. Das größte Gesamtpotenzial hatte die Einrichtung von Fußgängerüberwegen in Verbindung mit geschwindigkeitsberuhigenden Maßnahmen für Kfz mit 36 % der ermittelten Todesopfer. Eine Geschwindigkeitsreduzierung in Kombination mit geschwindigkeitsberuhigenden Maßnahmen hätte das Potenzial, 29 % der untersuchten Todesfälle zu verhindern, während getrennte Fußwege außerhalb der Fahrbahn das Potenzial hätten, etwa 15 % zu verhindern. Als Fahrzeugsicherheitstechnologie mit dem größten Potenzial wurde die autonome Notbremsung mit Fußgängererkennung für Pkw eingeschätzt. Wäre dieses System in allen Fahrzeugen verfügbar, könnten 58 % der untersuchten tödlichen Unfälle möglicherweise verhindert werden. Die meisten (bis zu 93 %) der untersuchten tödlich verletzten Personen könnten mit den bekannten Fahrzeugsicherheits- und Straßeninfrastrukturtechnologien gerettet werden. Die Analyse der potenziellen Wirkung von Maßnahmen zeigt jedoch, dass es lange dauern wird, bis die fortschrittlichen und potenziell wirksamen Fahrzeugsicherheitstechnologien weit verbreitet sein werden.