Detailergebnis zu DOK-Nr. 80169
Innerörtliche Unfälle zwischen zu Fuß Gehenden und Radfahrenden
Autoren |
M. Medicus S. Hantschel J. Müller B. Schröter R. Gerike O. Borsellino M. Schreiber |
---|---|
Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Berlin: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Unfallforschung der Versicherer, 2023, XXI, 132 S., 96 B, 13 T, 31 Q, Anhang (Forschungsbericht / Unfallforschung der Versicherer (GDV) Nr. 93). - ISBN 978-3-948917-24-1. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://www.udv.de
Die Untersuchung hatte zum Ziel, Determinanten der objektiven und subjektiven Verkehrssicherheit sowie des Verkehrsverhaltens hinsichtlich von Interaktionen zwischen Fuß- und Radverkehr zu ermitteln. Hierzu wurde das Unfallgeschehen mehrstufig analysiert. Darauf aufbauend wurden Videobeobachtungen und Befragungen innerhalb von zehn Streckenabschnitten durchgeführt. Dabei wurden einerseits typische Konfliktsituationen und weitere interaktionsbeschreibende Maße (Geschwindigkeiten und Überholabstände) und andererseits Determinanten der subjektiven Verkehrssicherheit von Fuß- und Radverkehr ermittelt. Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass Unfälle zwischen Fuß- und Radverkehr einen sehr geringen Anteil (1,3 %) aller polizeilich registrierten Unfälle mit Personenschaden repräsentieren, wobei auch von einer relevanten Unfalldunkelziffer ausgegangen wird. Bei den polizeilich registrierten Unfällen ist rund jeder zwanzigste Radverkehrs- und mehr als jeder sechste Fußverkehrsunfall mit Personenschaden ein Fuß-Rad-Unfall. Damit haben Fuß-Rad-Unfälle eine deutlich höhere Bedeutung für den Fuß- als für den Radverkehr (höherer Anteil an allen Fußverkehrsunfällen, leicht höhere Unfallschwere). Typische Unfallkonstellationen von Fuß-Rad-Unfällen sind Überschreiten-Unfälle auf der Fahrbahn (dabei häufig Sichtbehinderungen durch parkende/haltende Kfz) oder auf Radwegen im Seitenraum sowie Unfälle im Längsverkehr, die vor allem auf Radwegen und gemeinsamen Flächen zu verzeichnen sind. Diese finden überwiegend auf Abschnitten der freien Strecke und weniger an Knotenpunkten statt, sodass sich zusammenfassend rückschließen lässt, dass Fuß-Rad-Unfälle stark durch die Charakteristik von Fußverkehrsunfällen geprägt sind. Hinsichtlich der Verkehrsinfrastruktur wurden anhand eines ausgewählten Kollektivs Merkmale wie die Radverkehrsführungsform, Breite der Wege, Anlagen des ruhenden Verkehrs, Einbahnstraßen, Querungsanlagen und Haltestellen näher analysiert.