Detailergebnis zu DOK-Nr. 80546
Potenziale von Mobilfunk- und Smartcard-Daten für die Analyse von Verkehrsverhalten (Orig. engl.: Benefits of cellular telecommunication and smart card data for travel behaviour analysis)
Autoren |
P. Bonnel |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Paris: OECD Publishing, 2021, 28 S., 9 B, 4 T, zahlr. Q (International Transport Forum Discussion Papers Nr. 2021, 6). − Online-Ressource: verfügbar unter: http://www.itf-oecd.org
Bonnel analysiert im Artikel die Nutzbarkeit von Mobilfunkdaten sowie Smart-Cards für die Analyse von Verkehrsverhalten. Der Datensatz beinhaltet dabei mehr als 300 Millionen Einzelvorgänge von mehr als zwei Millionen Smartphonenutzenden. Genutzt werden konnten allerdings nur die Daten innerhalb einer 24-Stunden-Periode. Nach der Datenverarbeitung (beispielsweise Ausschluss inaktiver Smartphones) blieben davon noch 985 000 Nutzende übrig. Ein anschließender Vergleich zwischen Quelle-Ziel-Relationen mit einer Haushaltsbefragung, die zwischen 2012 und 2015 durchgeführt wurde, ergab einen sehr starken Zusammenhang (R²=0,96) – gleichwohl ergaben räumliche und zeitliche Analysen der Mobilfunkdaten die Notwendigkeit zur Einführung von Korrekturfaktoren, da beispielsweise die Morgen- und Abendspitze weniger gut ausgeprägt sind als im Pendant, der Haushaltsbefragung. Im Ergebnis kommt Bonnel zum Schluss, dass Mobilfunkdaten nach einer Datenaufbereitung für die Analyse von Mobilitätsverhalten gut geeignet sind. Die Arbeit verbleibt jedoch auf der Ebene einer Quelle-Ziel-Matrix. Eine Verkehrsmittelerkennung wird nicht durchgeführt. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Auswertung von im öffentlichen Personenverkehr verwendeten Smartcards des französischen Unternehmens Keolis. Hierfür werden die Zu- und Ausstiegszeiten anhand der jeweiligen Zeitstempel der Smartcard-Aktivierung ausgewertet. Für eine Skalierung auf den Gesamtverkehr werden anschließend automatische Passagierzählungen verwendet. Die so entstandenen Ergebnisse werden mit Daten aus Haushaltsbefragungen und Fahrgastbefragungen verglichen. Die Ergebnisse der Auswertungen der Smartcard-Abonnement-Tickets bilden dabei diejenigen der Fahrgastbefragung sehr gut ab. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird die entwickelte Methodik genutzt, um die Verkehrsnachfrage im ÖPV im Untersuchungsgebiet während einer sechsmonatigen Untersuchungsdauer zu analysieren. Dabei zeigt sich, dass Nutzenden des öffentlichen Personenverkehrs anhand ihrer Nutzerstatistik sechs unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden können.