Detailergebnis zu DOK-Nr. 80556
Rotlichtmissachtung im Straßenverkehr – Verbreitung bei Kfz-Lenkenden, Radfahrenden, Zu-Fuß-Gehenden und E-Scooter-Fahrenden in Österreich
Autoren |
R. Neustifter A. Soteropoulos E. Mayer K. Robatsch |
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Sachgebiete |
3.9 Straßenverkehrsrecht 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 70 (2024) Nr. 2, S. 176-180, 5 B, zahlr. Q
Im Jahr 2021 und 2022 rangierten Vorrangverletzung und Rotlichtmissachtung auf Platz 2 der Hauptunfallursachen bei Straßenverkehrsunfällen mit Personenschaden in Österreich. In dem Beitrag gibt das KPV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) einen Überblick über die Ergebnisse einer österreichweiten Repräsentativbefragung zum Verhalten und zu Einstellungen von Verkehrsteilnehmenden in Bezug auf Rotlichtmissachtung sowie die Ergebnisse einer Beobachtungsstudie an LSA-geregelten Kreuzungen. Aufbauend auf den Erkenntnissen werden Maßnahmen zur Prävention von Rotlichtmissachtung und damit zusammenhängenden Unfällen abgeleitet. Hinsichtlich der Häufigkeit von Rotlichtmissachtungen zeigen sowohl die Ergebnisse der österreichweiten Befragung als auch jene der videobasierten Beobachtungen an Kreuzungen, dass Rotlichtmissachtungen von Verkehrsteilnehmenden in Österreich durchaus verbreitet sind, wobei das Rotlicht vor allem durch Zu-Fuß-Gehende sowie Radfahrende und E-Scooter-Fahrende häufig missachtet wird. Insgesamt 40 % der Befragten haben in den letzten fünf Jahren zumindest einmal ein Rotlicht missachtet. Im Rahmen der Beobachtungen querten 6 % aller beobachteten Verkehrsteilnehmenden die Kreuzungen bei Rot. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Prävention sollten daher insbesondere Bewusstseinsbildungsmaßnahmen zur Gefahr von Rotlichtmissachtung, eine verstärkte Überwachung und höhere Strafen sowie verkehrstechnische Maßnahmen zur Verkürzung der Wartezeit umgesetzt werden.