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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80861

Auswirkungen des abgelenkten Fahrens auf die Zeitlücken an signalisierten Knotenpunkten (Orig. engl.: Distracted driving effects on headways at signalized intersections)

Autoren B. Sherif
H. Abou-Senna
E. Radwan
Sachgebiete 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung)
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2677, H. 3, 2023, S. 738-756, 17 B, 5 T, 21 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

Abgelenktes Fahren stellt eine der größten Herausforderungen für ein sicheres und effizientes Verkehrssystem dar. Die moderne Kommunikation hat für mehr Komfort gesorgt. Dies geht jedoch auf Kosten der Aufmerksamkeitsspanne. Die Sicherheit wurde unter dem Aspekt des abgelenkten Fahrens gründlich untersucht. Die Auswirkungen auf den Verkehrsablauf wurden jedoch kaum erforscht. Einige wenige Studien haben einen theoretischen Mechanismus zur Beeinflussung von Knotenpunktvorgängen aufgezeigt, ohne jedoch die realen Auswirkungen auf den Verkehrsablauf zu quantifizieren. Ziel der Untersuchung war es, zu quantifizieren, wie sich abgelenktes Fahren auf die Startzeiten von Fahrzeugen an signalisierten Knotenpunkten für Durchgangsstraßen auswirkt. Tausende von Beobachtungen wurden an vier Knotenpunkten in Orange County (Florida) gesammelt, die eine Vielzahl von Flächennutzungen, Knotenpunktkonfigurationen und Zeiten mit hohen Verkehrsstärken abdecken. Die Ergebnisse zeigten, dass etwa ein Viertel aller Fahrenden abgelenkt war. In Gewerbegebieten waren die Fahrenden weniger abgelenkt und achteten mehr auf Signaländerungen als in Schul- und Wohngebieten. Unter den Ablenkungsarten wirkte sich die Handynutzung mit einem Anstieg von 20 % am stärksten auf die Wartezeiten aus, was zu einer Verringerung der Knotenpunktkapazität um 16,5 % führte. Das statistische Modell zeigte, dass der Gesamteffekt der Ablenkung auf die Abflussgeschwindigkeit der Kolonne signifikant ist. Die Startzeitlücke des ersten Fahrzeugs erhöhte sich um 0,93 s, was zu einer Verringerung der Kapazität um 45,5 % führte. Die Ergebnisse zeigten auch, dass die Position des zehnten Fahrzeugs in der Warteschlange eine negative Auswirkung auf die Vorfahrt und die Gesamtkapazität des Knotenpunkts hatte. Die Kolonne in der Grünzeit wird aufgrund der Zeit, die zum Erreichen der Haltlinie benötigt wird, lückenhaft.