Detailergebnis zu DOK-Nr. 32946
Wirkung von Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfung auf Sammelstraßen neuer Wohnsiedlungen
Autoren |
J. Steinbrecher W. Kockelke |
---|---|
Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Straßenverkehrstechnik 29 (1985) Nr. 1, S. 1- 6, 10 B, 10 Q
Sammelstraßen nehmen in Wohngebieten oft Verkehr aus anschließenden Wohngebieten, Lieferverkehr und öffentlichen Personenverkehr auf. Sie werden deshalb großzügig trassiert und reizen zu höheren Geschwindigkeiten. Man versucht durch Änderung in der Netzstruktur, Beschilderungen mit Zeichen 274 StVO oder baulichen Maßnahmen eine Geschwindigkeitsdämpfung zu erreichen. Über die erzielbare Minderung des Risikos für die Anwohner bestehen verschiedene Ansichten. Im Kölner Stadtgebiet wurden in drei neuen Wohnsiedlungen Versuche durchgeführt. Das erste Versuchsgebiet war eine Wohnsiedlung der 60er Jahre mit 14000 Einwohnern. Sie war durch eine schleifenartige Sammelstraße mit der Stadt verbunden. Vorgeschrieben war Tempo 30 ohne flankierende Maßnahmen. Neue Beschilderung führte nicht zu einer Abnahme der Geschwindigkeit. 50 % der Autos fuhren mit 50 km/h. Das zweite Versuchsgebiet war ein Neubaugebiet mit 10000 Einwohner. Durch Blinkzeichen wurde das Überschreiten von 30 km/h angezeigt. Die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 30 km/h wurde nur von 10 % der Fahrer eingehalten. Im dritten Versuchsgebiet mit 10000 Einwohnern wurden auf 1,5 km in Abständen von 70 bis 200 m Schwellen mit 10 cm Höhe eingebaut. Über die Hälfte der Fahrer fuhren unter 30 km/h. Aus den Messungen ergab sich, daß das Fahrverhalten nicht durch Schilder, sondern nur durch Veränderungen im Straßenraum beeinflußt werden kann.