Detailergebnis zu DOK-Nr. 33079
Systeme von Raumgitter-Stützmauern
Autoren |
H. Brandl |
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Sachgebiete |
7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 251, 1984, Teil 1, S. 9-102, 147 B, 3 T, 11 Q
Ausgehend von den hölzernen "Krainerwänden", welche sich seit Jahrhunderten im Alpenraum bewährt haben, wurde bereits in den Heften 141 und 208 über die verschiedensten Systeme von Raumgitter-Stützmauern aus (Stahl-)Beton-Fertigteilen berichtet. Nunmehr werden als Ergänzung weitere Fabrikate vorgestellt, welche in der Zwischenzeit entwickelt wurden, bzw. von denen nunmehr auch entsprechende Baustellenerfahrungen und zunehmende Anwendungen vorliegen. Die Auswahl erstreckt sich von Kassettenwänden aus Stahlblechen bis zu begrünbaren Böschungssicherungen aus besonderen Formsteinen, deren Trag- und Verformungsverhalten deutlich anders ist als von "klassischen" Raumgitter-Stützmauern. Dementsprechend weichen auch die Berechnungsmethoden für den Nachweis der inneren Stabilität der diversen Systeme bzw. für die Bemessung der Fertigteile mehr oder weniger voneinander ab. Nur die Überprüfung der äußeren Standsicherheit kann näherungsweise einheitlich nach der Monoliththeorie erfolgen, allerdings mit unterschiedlichen Erddruckansätzen (je nach Steifigkeit der Konstruktion). Die diversen Systeme, Fabrikate und Typen, Sonderlösungen und Kombinationen unterstreichen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Raumgittern im gesamten Bauwesen. Hauptanwendungsgebiete sind zweifellos Stützmauern und Lärmschutzwände sowie begrünbare Verkleidungen, ferner Wasserbauten, Steinschlag- und Lawinenverbauungen und gärtnerische Gestaltungen. Dabei ist eine entsprechende Bepflanzbarkeit der Konstruktion meist von entscheidender Bedeutung. Derzeit werden allein im deutschen Sprachraum jährlich ca. 80 000 m2 Raumgitterwände versetzt.