Detailergebnis zu DOK-Nr. 33104
Die simultane Kraftübertragung zwischen Fahrzeug und Fahrbahn
Autoren |
E. Herring |
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Sachgebiete |
14.0 Allgemeines (u.a. Energieverbrauch) |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 295, 1980, 104 S.
Mit einem neu entwickelten Meßwagen, der mit vier Meßnaben, Beschleunigungs-, Winkel- und Weggebern sowie einem Peiseler-Rad zur Meßwertermittlung und zwei Magnetbandgeräten zur Meßwertregistrierung ausgerüstet ist, wird es insbesondere möglich, die bei verschiedenen Fahrzuständen auftretenden Umfangskräfte, Seitenkräfte und Radlasten in allen vier Radnaben simultan zu messen und zeitabhängig aufzuzeichnen. Bei Versuchsfahrten auf dem Flugplatz Malmsheim wurden Anfahrvorgänge, Bremsvorgänge und Kreisbogenfahrten durchgeführt. Aus den Aufzeichnungen der Umfangskräfte beim Anfahren und Bremsen wird unter Einbeziehung der Konstruktionsdaten eine gute Übereinstimmung mit dem Beschleunigungsverlauf im Fahrzeugschwerpunkt durch Regressionsrechnung hergeleitet. Die Meßnaben registrieren auch die Seitenkraftänderungen bei diesen Fahrzuständen, die aus Sturz- und Vorspuränderungen resultieren, jedoch klein sind. Die Aufzeichnung der Radlasten einschließlich des dynamischen Anteils bei Beschleunigungen erlaubt schließlich die Berechnung der Kraftschlußbeiwerte, die sich wesentlich vom Modell der Gleichverteilung, wie es z.B. bei Bremswegberechnungen benutzt wird, unterscheiden. Von den Kreisbogenfahrten nach Orientierung an auf die Fahrbahn aufgemalten Kreisen wurden je 5 Abschnitte von Links- und Rechtsbögen ausgewertet, die mit annähernd konstanter Geschwindigkeit während 1 bis 9 Sekunden Dauer durchfahren wurden. Als interessantes Ergebnis stellen sich relativ gleichmäßige Verteilungen der Seitenkräfte auf alle 4 Fahrzeugräder heraus. Die durch die Schwerpunktshöhe bedingten unterschiedlichen Radlasten der inneren und äußeren Räder werden in guter Übereinstimmung mit dem theoretischen Ansatz registriert. Aus Seitenkräften und Radlasten ergeben sich die an den 4 Rädern unterschiedlichen radialen Kraftschlußbeiwerte. Dieses Ergebnis läßt sich in seinen Konsequenzen für Fahrsicherheitsüberlegungen und Trassierungsgrundsätze noch nicht abschätzen. Die Beiwerte sind jeweils an den kurveninneren Rädern wesentlich größer als es einer radlastproportionalen Gleichverteilung entsprechen würde. Damit ist ein experimenteller Nachweis theoretischer Überlegungen - z.B. von Lugner oder Mitschke - erbracht worden.