Detailergebnis zu DOK-Nr. 35018
Untersuchung der Anwendung und Adaptierung des Hot Rolled Asphalts unter den in Österreich gegebenen Bedingungen hinsichtlich Rohstoff, Klima und Verkehr, Teil III
Autoren |
M. Khazai-Moghadam E. Zirkler |
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Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 299, 1986, S. 49-82, 11 B, 13 T, 4 Q
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde die Anwendung von Hot Rolled Asphalt auf Versuchsstrecken in zwei für österreichische Verhältnisse extremen Klimabereichen (Gebirgsklima, Flachlandklima) hinsichtlich der Bewährung in der Praxis überprüft. Gleichzeitig wurden verschiedene Kornaufbauten der Gesteinsgerüste in die Betrachtung mit einbezogen. Nach umfangreichen Laborvorarbeiten wurde im Jahre 1975 die Versuchsstrecke auf der Bundesstraße B 99 im Bereich der Radstädter Tauern und im Jahre 1976 die Versuchsstrecke in Wien 22, Eßlinger Hauptstraße, errichtet. Auf beiden Versuchsstrecken wurden splittreiche und splittarme Hot Rolled Asphalt- Versuchsfelder jeweils mit Normbitumen bzw. Normbitumen plus Trinidad Epurè "Nullfeldern" in Standardausführung gegenübergestellt. Im Zeitraum zwischen der Errichtung der Versuchsstrecken und 1980 wurden jährlich auf allen Versuchsfeldern umfangreiche Messungen vorgenommen, die die Dichte, die Dicke, das Quer- und Längsprofil, die Oberflächentextur, die Griffigkeit und die Rauhigkeit betrafen. Ebenso wurden optisch feststellbare Veränderungen der einzelnen Versuchsfelder registriert. 1982 wurden die Ergebnisse dieser Untersuchung im Heft 186, Straßenforschung, durch das Bundesministerium für Bauten und Technik veröffentlicht. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine endgültigen Aussagen hinsichtlich der Differenzierung und der Bewährung der einzelnen Hot Rolled AsphaltRezepturen gemacht werden konnte, wurden die Arbeiten weitergeführt und 1984 abgeschlossen. Daraus geht hervor: Im Gebirgsklima zeigen Hot Rolled Asphalte hoher Viskosität Tendenz zur Rißbildung bzw. zu erhöhtem Verschleiß. Die bereits nach der ersten Beobachtungsperiode aufgestellte Forderung, im Hochgebirge unbedingt weiche Bitumen bzw. Bindemittelsysteme einzusetzen, vor allem bei sandreichem Kornaufbau, muß auf Grund dieser Beobachtung betont werden. Im Flachlandklima gelten diese Forderungen nicht. Hier ist bei entsprechend hoher Viskosität der Mischung vor allem bei Zusatz von Naturasphalt mit geringem Verschleiß und höherem Widerstand gegen Verformung zu rechnen. Es zeigt sich, daß sowohl splittarme als auch splittreiche Hot Rolled Asphalte ohne Zusatz von Naturasphalt etwa vergleichbaren Verschleiß aufweisen wie ABS 18, während splittarme und splittreiche Hot Rolled Asphalte mit Zusatz von Naturasphalt einen deutlich geringeren Verschleiß erleiden.