Detailergebnis zu DOK-Nr. 28819
Tragschichtenbau mit 25 000 Altreifen
Autoren |
K. Helmprecht |
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Sachgebiete |
8.0 Allgemeines |
Straßen- und Tiefbau 32 (1978) Nr. 9, S. 22-26, 4 B, 1 T
Es wird über den Bau einer Gemeindeverbindungsstraße berichtet, die durch ein Torfmoorgebiet führt mit wenig tragfähigem und dazu noch unterschiedlichem Boden. Die gewählte Bauweise lehnt sich an die Konstruktionsmerkmale der "Richtlinien für den Bau von Straßen in Moorgebieten" an. Auf ein Kunststofftrennvlies wurde ein Altreifenteppich gelegt, der mit 50 bis 70 cm Frostschutzkies überschüttet wurde, und darauf kamen 13 cm Asphaltbefestigung. Bemerkenswert an diesem Aufbau ist die Verwendung von Altreifen. Üblicherweise wird die Stabilisierung der Unterlage mit Knüppeldämmen oder Faschinen ausgeführt. In diesem Fall wurden Altreifen nach einem bestimmten System aufgeschnitten und mit Klammern auf dem Vlies vernagelt. Pegelmessungen auf der Frostschutzkiesschicht zeigten, daß vom Einbau dieser Schicht bis noch etwa 8 Monate danach Setzungen bis zu 12 cm auftraten, die jedoch nicht von Bedeutung waren, da auf der gesamten Strecke keinerlei Einbauten oder starre Anschlüsse zu berücksichtigen waren. Die Tragfähigkeitsmessungen ergaben nach zusätzlicher Nachverdichtung durch den Baustellenverkehr gute Verformungsmoduln. Die Bewährung dieses Aufbaus kann wegen der zu kurzen Beobachtungszeit noch nicht abschließend beurteilt werden. Es ergaben sich jedoch ganz erhebliche Einsparungen der Baukosten, wenn man als Alternative einen Bodenaustausch in Rechnung stellt.