Detailergebnis zu DOK-Nr. 28822
Die Tragfähigkeit hydraulisch gebundener Tragschichten
Autoren |
J. Eisenmann G. Leykauf |
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Sachgebiete |
8.5 Hydraulisch gebundene Tragschichten |
Hoch- und Tiefbau (1979) Nr. 1, S. 32-37, 9 B, 8 Q
Anhand von Laboruntersuchungen wird der Frage nachgegangen, inwieweit die hydraulisch gebundenen Schotter- und Kiestragschichten gleich behandelt werden können. Im weiteren werden dann noch Vorschläge zur Dimensionierung solcher Schichten gemacht. Ausgehend von Untersuchungen an einem Morane-Kies 0/ 32 mm und einem Kalkstein-Mineralstoffgemisch 0/45 mm mit 2,7 bzw. 2,3 Gew.-% bei etwa gleichem Wassergehalt, werden die mechanischen Kenngrößen unter statischer und dynamischer Beanspruchung ermittelt. Einer 50 % höheren Druckfestigkeit des Kalkstein-Gemischs stehen um rund 10 % geringere Dauerschwing-, Biegezugfestigkeit und Biegemoduln gegenüber. Auf Grund der Untersuchungen an diesen zwei Gemischen wird gefolgert, daß die in den RStO 75 festgelegte Abminderung der Tragschichtdicke um 5 cm bei Verwendung einer hydraulisch gebundenen Schottertragschicht nicht gerechtfertigt ist. Weiterhin bestätigen die Ergebnisse die in der Praxis beobachtete geringere Neigung von hydraulisch gebundenen Schottertragschichten zur klaffenden Rißbildung. Nach theoretischen Überlegungen zum Einfluß des Baustellenverkehrs auf das Rißbild in HGT wird empfohlen, die Mindestdicke von HGT bei einem zu erwartenden starken Baustellenverkehr von bisher 15 auf 20 cm zu erhöhen Hierdurch würde auch eine zusätzliche Sicherheit in bezug auf den in der Regel unvermeidlichen Abrieb durch starken Baustellenverkehr erreicht. Besonders hingewiesen wird darauf, daß eine mögliche Erhöhung der Biegezugfestigkeit der HGT durch die Zugabe eines höheren Zementgehalts oder durch eine höhere Verdichtung wegen der Gefahr einer klaffenden Rißbildung unbedingt auszuschließen ist. Die in den TVT 72 angegebenen Druckfestigkeitskennwerte sollten auf keinen Fall überschritten werden.