Detailergebnis zu DOK-Nr. 29450
Entwicklung und Anwendung eines Verkehrsmodells für Vorort-Buslinien der Pariser Verkehrsbetriebe (RATP) (Orig. franz.: Recherche d'un modèle de trafic pour les lignes d'autobus de banlieue de la RATP)
Autoren |
H. Dekindt G. Jimenez |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
TEC Transport Environnement Circulation (1980) Nr. 43, S. 8-12, 4 B, 2 T
Bei der Einrichtung einer neuen Buslinie stellt sich die Frage, mit welchem Verkehrsaufkommen zu rechnen ist, um danach das Bedienungsniveau zu bemessen. Es wird ein Modell beschrieben, das für das Vorortnetz der RATP entwickelt wurde jedoch auch verallgemeinerbare Ansätze enthalt. Empirische Grundlage sind Daten von 87 Linien mit vergleichbaren Verhältnissen hinsichtlich Umfeld und Verkehrspotential (Bevölkerung, Beschäftigung, parallele Bus- oder Schienenverkehrsangebote) und Bedienungsniveau (Häufigkeit, Geschwindigkeit, Tarif, Komfort). Als passend erwies sich eine e-Funktion mit den Angebotsüberschneidungen als Potenzen und den Faktoren Bevölkerung und Beschäftigungsanteil im Umkreis von 500 m Luftlinie als Koeffizienten. Die Kalibrierung erfolgte für 4 Fälle: radiale Linien jeweils im nahen und im entfernten Umland, ringförmige (tangentiale) Linien jeweils nahe und entfernt. Es zeigt sich, daß die radialen Linien allgemein starkeren Verkehr aufweisen als die ringförmigen und diejenigen des Nahbereichs mehr als diejenigen in der weiteren Region, wo Beschäftigte einen geringeren Einfluß haben. Je nach Linienart und geografischer Lage schwankt der Einfluß der Umfeldvariablen. Die Abhängigkeit von der Geschwindigkeit ist praktisch null, diejenige von der Bedienungshäufigkeit hängt von der geografischen Lage ab. In der praktischen Anwendung auf eine im März 1977 eröffnete Linie (Mairie d'Ivry - Mairie d'Issy) wurde der durchschnittliche werktägliche Verkehr für ein Bedienungsgebiet von 100 000 E und 40 000 Beschäftigte (bei 45 % Angebotsüberschneidung und 10-min-Wagenfolge in der Spitzenzeit) mit 10 200 Reisenden ermittelt; das tatsächliche Aufkommen hielt sich mit 8 500 Reisenden im Rahmen (- 17 % Abweichung). Auf unvermeidliche Ungenauigkeiten und Möglichkeiten weiterer Verfeinerung wird hingewiesen.