Detailergebnis zu DOK-Nr. 30694
Vergleich des Luftporengehalts am frischen und erhärteten Beton
Autoren |
R. Gast |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 312, 1980, S. 1-64, zahlr. B, T
Die Widerstandsfähigkeit von Beton gegen Frost- und Tausalz-Beanspruchung gilt, neben anderen geforderten Eigenschaften, als ausreichend, wenn im Frischbeton mit Hilfe von LP-Mitteln 3 bis 5 Vol.- % Mikroluftporen erzeugt werden. Außerdem soll der Abstandsfaktor nicht größer als 0,2 mm sein und der Anteil an Mikroporen ¾ 0,3 mm ~ möglichst groß sein. Trotz der Kenntnis der Grundzusammenhänge treten an frost- und tausalzbeanspruchten Betonoberflächen immer wieder Schäden auf. Bei Klärung der Verantwortlichkeit für diese Schäden wird dann die Frage nach der Ursache gestellt. Häufig hätten auf Grund der vorliegenden Frischbetonergebnisse keine derartigen Schäden auftreten dürfen und es entstehen Zweifel an den vorgelegten Ergebnissen bzw. an den Prüfmethoden, besonders wenn nach dem stereologischen Verfahren am Festbeton gegenüber dem Frischbeton noch andere Werte ermittelt werden. Um derartige Widersprüche zwischen Angaben und Meßergebnissen zu überprüfen, wurden im Rahmen dieses Forschungsauftrages Baustellen- und Laborversuche durchgeführt, mit deren Hilfe die folgenden Fragen beantwortet werden sollten: - Welchen Einfluß haben Transport und Einbau des Frischbetons auf die Kerngrößen der Poren? - Welchen Einfluß haben die Versuchsbedingungen (z. B. Rüttelzeit und -frequenz) auf die Porenräume? - Stimmen Luftgehalt des Frischbetons und Porengehalt des Festbetons überein? Es wurden Laborversuche im Institut für Baustoffkunde sowie Baustellenversuche an 3 Straßen- und 3 Brückenbaustellen durchgeführt. Dabei wurden zunächst die anfallenden Frischbetonwerte ermittelt und anschließend an hergestellten bzw. aus dem Bauwerk entnommenen Prüfkörpern die Festbetonwerte ermittelt, einschl. der stereologischen Untersuchungen nach dem makrofotografischen Verfahren. Die wesentlichen Ergebnisse dieses Forschungsauftrages lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: - Nach dem Transport zur Einbaustelle waren die Luftgehalte des Frischbetons sowohl größer, kleiner und gleich dem L uftgehalt, der an demselben Frischbeton am Mischer - also vor dem Transport - gemessen wurde. Lediglich die absolute Größe des Luftgehalts hatte einen signifikanten Einfluß auf die Veränderungen. - Der über Festbetonwerte abgeschätzte Luftgehalt des Frischbetons im Bauwerk war immer größer/gleich dem Luftgehalt des Frischbetons nach dem Transport. Durch den Einbau ist in keinem Fall der Luftgehalt des Frischbetons verringert worden. - Der Frischbeton-Luftgehalt kann über den Festbeton-Porenraum nachträglich ausreichend genau stereologisch bestimmt werden. - Die Verfahren zur Ermittlung des Luftgehalts im Frischbeton und des Porengehalts im Festbeton müssen präzisiert werden.