Detailergebnis zu DOK-Nr. 30986
Verwendung von Mineralbeton im Straßenbau
Autoren |
K. Strunck |
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Sachgebiete |
8.2 Schottertragschichten |
Straße 23 (1983) Nr. 7, S. 197-201, 5 B, 2 T, 4 Q
Am Beispiel eines 1 500 m² großen Pkw- Parkplatzes wird über Untersuchungen an ungebundenen Befestigungen berichtet. Auf einem Planum aus Geschiebelehm wurde die 22 cm dicke Tragschicht aus Mineralbeton gebaut, der in einem Fall aus Kiessand 0/16, Splitt 2/8 und 11/22 mm sowie Kalksteinmehl bestand im anderen Fall aus einem korngestuften Gemisch 0/22 mm aus Siemens-Martin-Schlacke. Das in einer Mischanlage hergestellte Kiessand-Splitt- Gemisch ließ sich problemlos einbauen. Entmischungserscheinungen wurden nicht beobachtet. Die Siemens-Martin-Schlacke zeigte deutliche Entmischungen, die auf den zu geringen Feinkornanteil und den infolge langer Transportwege und -zeiten unzureichenden Wassergehalt zurückgeführt werden. Zur Verdichtung waren schwere Vibrationswalzen oder -platten mit mindestens 30 KN Erregerkraft erforderlich. Die 2-4 cm dicke Deckschicht wurde in vier Varianten ausgeführt: Brechsand mit 5 % Kalksteinmehl-Zusatz, SM-Schlacke 0/8 mm, beiden Gemischen wurde alternativ noch 8 % Olrückstandsemulsion beigemischt. Beim Einbau führte auch hier der zu geringe Wassergehalt in der reinen SM-Schlacke zur Entmischung. Nach neunmonatiger Nutzung des Parkplatzes zeigten sich lediglich die Abschnitte, in denen die Deckschicht mit ÖIrückstandsemulsion vermischt eingebaut worden war, in einem befriedigenden Zustand. Die anderen Abschnitte wiesen Erosionserscheinungen nach starken Regenfällen sowie mechanische Beschädigungen der Oberfläche auf. Die dynamischen und statischen Tragfähigkeitsmessungen nach den Standard TGL ergaben für die Kiessand-Splitt-Mischung höhere Tragfähigkeiten als für die SM-Schlacke, was auf den geringeren Feinkornanteil der SM-Schlacke zurückgeführt wird. Im übrigen werden die Tragfähigkeiten erheblich von der Tragfähigkeit des witterungsempfindlichen Baugrunds beeinflußt. Als Fazit wird festgestellt, daß Deckschichten ohne Bindemittel nur auf gering frequentierten Verkehrsflachen mit langsamen oder ruhendem Verkehr zweckmaßig sind. Dabei sollte das Gemisch einen Feinkornanteil von 15-20 Gew.- % enthalten.