Detailergebnis zu DOK-Nr. 31093
Ein Verfahren zur Schätzung der Griffigkeit aufgrund charakteristischer Kennwerte der Mikro- und Makro- Textur von nassen Straßenoberflächen (Orig. engl.: A Method for Rating the Skid Resistance and Micro/Macrotexture Characteristics of Wet Pavements)
Autoren |
F. Bühlmann W.B. Horne |
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Sachgebiete |
14.1 Griffigkeit, Rauheit |
American Society for Testing and Materials (ASTM) STP 793, 1983, S. 191-218, 10 B, 3 T, 6 Q
Auf Basis der für Flugzeugreifen auf Landebahnen von Horne aufgestellten kombinierten viskodynamischen Aquaplaning-Theorie wurde ein Verfahren entwickelt, um die Griffigkeit nasser Fahrbahnen in Form von Mikro- und Makrotextur-Drainagekoeffizienten, die aus Reibungsmessungen auf der Straße abgeleitet werden, auszudrücken. Die dazu nötigen Reibungsmessungen können nach jeder der üblichen Meßmethoden mit naturgroßen Reifen, wie Messung unter Schlupf, bei Schräglauf oder bei blockiertem Rad durchgeführt werden. Wenn die Drainagekoeffizienten für Mikro- und Makrotextur einer nassen Straßenoberfläche durch die Reibungsmessung nach einem der Meßverfahren ermittelt sind, kann das neue Verfahren verwendet werden, um Reibungskoeffizienten, die sich nach den anderen Meßverfahren ergeben, wie auch Reibungskoeffizienten für andere Reifengrößen oder Reifendruckbedingungen vorauszusagen. Die theoretischen Grundlagen der Aquaplaning-Theorie und das Vorgehen für die Anwendung des Verfahrens werden beschrieben. Das Verfahren wurde im Vergleich mit Griffigkeitsmessungen auf 83 Straßenabschnitten in der Schweiz, die vom Institut für Straßen-, Eisenbahn- und Felsbau der ETH Zürich mit dem Skiddometer bei blockiertem Rad und verschiedenen Geschwindigkeiten durchgeführt worden waren, überprüft. Die Reibungsmessungen wurden ergänzt durch Messungen auf den gleichen Straßen mit dem englischen Pendelgerät (zur Beurteilung der Mikrotextur), mit Sandflecktest und Ausflußmesser (zur Beurteilung der Makrotextur). Die Ergebnisse wurden mit den nach der Aquaplaningtheorie erhaltenen Drainagekoeffizienten verglichen. Der Vergleich zeigte, daß die Daten der Reibungsmessungen sowie die aus der Theorie erhaltenen Drainagekoeffizienten nicht gut mit den Daten der Laboratoriumsgeräte korrelieren. Andererseits zeigten die Drainagekoeffizienten, die zur Voraussage der Griffigkeit dienen sollen, gute Korrelation mit den auf der Straße ermittelten Griffigkeitswerten und ihrer Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit.