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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38699

Verkehr 2000 - Europa vor dem Verkehrsinfarkt?

Autoren
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft

Frankfurt: Deutsche Bank AG, Volkswirtschaftliche Abteilung, 1990, 87 S., zahlr. B

Alle Entwicklungsdaten und -fakten sprechen dafür, daß in den neunziger Jahren der Verkehr deutlich stärker wachsen wird als bisher angenommen und daß es in absehbarer Zeit zu gefährlichen Engpässen im Verkehrswesen in der Bundesrepublik Deutschland kommen wird. Die Hauptindikatoren dafür sind: die Zunahme der Bevölkerung auf 66 Mio. Einw. und nicht wie noch vor kurzem angenommen eine Abnahme auf 58 Mio.; die positiven Wachstumserwartungen werden zu größeren Masseneinkommen und dadurch zu mehr Kfz und mehr Fahrten führen; der ab 1993 zu praktizierende gemeinsame europäische Binnenmarkt und die Liberalisierung der Wirtschaft in Osteuropa werden einen größeren Güteraustausch zur Folge haben. Da gleichzeitig die Anforderungen an den Umweltschutz und an die Ressourcenschonung zunehmen, können nur "maßgeschneiderte Transportleistungen" helfen. Nur ein Konzept aus einem Guß, das alle Verkehrsträger einbezieht, wird die Krisensituation lösen können. Dieser Tenor der Schrift wird statistisch untermauert und prognostisch für den Personen- und den Güterverkehr untersucht. Daneben werden die strukturellen, technologischen und regulativen Möglichkeiten zur Verbesserung dargelegt und bewertet. Am Ende kommt man zu der Formel "Mehr Markt im Verkehrswesen". Das gilt für alle Verkehrsträger einschließlich dem weiterentwickelten Eisenbahnverkehr, der von der Last des Fahrwegeigentums befreit, sich mehr noch dem Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern und mit privaten Betriebsgesellschaften auf der Schiene zu stellen hat. Ohne Eisenbahn geht es nicht, denn auch im Güterverkehr steht eine erhebliche Manövriermasse zu Verfügung, die für den kombinierten Verkehr geeignet ist. Ohne Kooperation zwischen den Verkehrsträgern und ohne Klärung der Finanzierung einschließlich aller Folgekosten droht unser Verkehrssystem zu kollabieren.