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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39672

Prognosen als Orientierungshilfe für technisch-naturwissenschaftliche Entscheidungen

Autoren
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

DVT-Schriften H. 24, 1990, 53 S., 7 B, zahlr. Q

Das Thema wird aus drei Blickwinkeln betrachtet - aus der Sicht eines Philosophen (Prof. Zimmerli, Uni Erlangen), aus der Sicht der Wirtschaft (Prof. Krauch, Vorsitzender des Vorstandes der Hüls AG, Marl) und aus der Sicht eines "Berufsprognostikers" (Dr. Lutzky, Prognos, Basel). Nach Begründung und Problematisierung der derzeitigen Hochkonjunktur für Prognosen (Dilemma der Prognostik: Aus derselben Einsicht, die die Notwendigkeit von Prognosen begründet, scheint auch ihre Unmöglichkeit zu folgen: aus der Einsicht nämlich in das vermehrte Auftreten nicht prognostizierter Folgen im Bereich der technologisch beeinflußten Lebenswelt - Stichwort Technikfolgenabschätzung, Restrisikominimierung) führt eine Prognosetypologie (Prognosen vom Erklärungs-, Beschreibungs-, Modellierungs- und Simulations-Typ) im ersten Beitrag zur Hervorhebung der besonderen Bedeutung der Wert- und Emotionsdimension im Rahmen komplexer Zukunftsmodellierungen. Zukunft ist Gegenwartsanalyse + Hoffnung - Furcht. Künftig sollte deshalb neben Umweltverträglichkeit, Sozialverträglichkeit und Zukunftsverträglichkeit auch die Emotionsverträglichkeit neuer Technologien als Kriterium bei der bewertenden Prognostik berücksichtigt werden. Für die Weiterentwicklung der Prognoseforschung wird eine Intensivierung integrativ-begleitender (Prognose-)Wirkungsforschung bezüglich komplexer Feldprognosen empfohlen. Prognosen sind für Industrieunternehmen von besonderem Wert. Nach einer kurzen Darstellung der wichtigsten Prognosemethoden (Intuition, qualitative Prognose, quantitative Prognose, Szenarien) werden im zweiten Beitrag Erfolge und Fehler vorliegender Prognosen auf den Gebieten Energie, Abfallwirtschaft, Verkehr und Mikroelektronik näher analysiert, um damit die Begriffe "falsch" und "richtig" im Zusammenhang mit Prognosen zu relativieren. Der letzte Beitrag greift dieses Begriffspaar auf und führt in die besondere Problematik wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Prognosen im Vergleich etwa zu naturwissenschaftlichen Voraussagen ein. Die breite Palette der Einsatzfelder der Prognostik zeigt, daß professionelles Management von Politik und Wirtschaft offensichtlich auf systematisch erarbeitete Zukunftsinformationen nicht mehr verzichten kann. Um so wesentlicher sind Kenntnisse über die Leistungsfähigkeit von Prognosen, die Voraussetzungen für Prognosen als Orientierungshilfen sowie die Behandlung von Prognosen im Entscheidungsprozeß. Grundzüge davon vermitteln die weiteren Ausführungen des letzten Beitrags.