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Detailergebnis zu DOK-Nr. 74301

Hinweise zur Prüfung von Stickstoffeinträgen in der FFH-Verträglichkeitsprüfung für Straßen: H PSE - Stickstoffleitfaden Straße (Ausgabe 2019)

Autoren
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels

Köln: FGSV Verlag, 2019, 75 S., 7 B, 15 T, 38 Q, Beilage: USB-Stick (Hrsg.: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) (FGSV 209) (W 1, Wissensdokumente). - ISBN 978-3-86446-231-3. - Online-Ressource: Zugriff über: www.fgsv-verlag.de/h-pse

Die H PSE gelten für die FFH-Verträglichkeitsprüfung beim Aus- und Neubau von Straßen. Ausgenommen sind Baumaßnahmen für Fuß- und Radwege oder andere Vorhaben, von denen keine Stickstoffemission ausgeht. Die Anwendung großer Teile des Wissensdokuments H PSE ist auch für die Prüfung von Stickstoffeinträgen anderer Vorhaben möglich. Zahlreiche Arbeiten belegen, dass lang anhaltende anthropogene Stickstoffeinträge bereits in niedrigen Dosen zu Eutrophierung und Versauerung von empfindlichen Lebensräumen führen können. Dadurch kann der Standort und die Artenvielfalt von Lebensräumen von Natura 2000-Gebieten negativ beeinflusst werden. Zwar hat der Straßenverkehr sowohl an der Hintergrund- wie auch an der Gesamtdeposition reaktiver Stickstoffverbindungen nur einen kleinen Anteil, trotzdem können lokal erhebliche Einträge nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Daher ist im Rahmen von sogenannten FFH-Vorprüfungen oder von FFH-Verträglichkeitsprüfungen (FFH-VP) für geplante Vorhaben eine Prüfung notwendig, ob von den zu erwartenden vorhabenbedingten stickstoffhaltigen Emissionen erhebliche Beeinträchtigungen auf FFH-Gebiete ausgehen können. Rechtlich gefordert ist für die FFH-VP die Anwendung des besten wissenschaftlichen Kenntnisstands. Dies gilt auch in Bezug auf mögliche Beeinträchtigungen durch Stickstoffeintrag. Im wissenschaftlichen Raum haben sich die sogenannten "Critical Loads" (CL) für eutrophierende und versauernde Stickstoffeinträge und – untergeordnet – "Critical Levels“ (CLe) für kritische Luftkonzentrationen als geeignete Maßstäbe zur Beschreibung der Stickstoffempfindlichkeit von Ökosystemen etabliert. Die Vorgaben der H PSE basieren auf einer Anwendung dieser Maßstäbe in der FFH-VP. Gegenstand sind FFH-Lebensraumtypen des Anhangs I und Pflanzenarten des Anhangs II der FFH-RL. Die H PSE sind als Fachkonvention auf der Basis des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstands zu verstehen, sie integrieren Forschungsergebnisse und sind gleichzeitig eine thematische Ergänzung des allgemeinen Leitfadens des Bundesverkehrsministeriums zur FFH-VP (BMVBW 2004) mit generellen methodischen Vorgaben zur FFH-Verträglichkeitsprüfung für Straßenbauvorhaben.