Detailergebnis zu DOK-Nr. 80204
Herausforderungen bei der praktischen Anwendung von Messdaten aus Klima und Verkehr in der Erhaltungsplanung am Beispiel der Stadt Münster
Autoren |
A. Buttgereit S. Gomolluch D. Gogolin |
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Sachgebiete |
12.0 Allgemeines, Management 11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer |
3. Kolloquium Straßenbau in der Praxis: Fachtagung zum Planen, Bauen, Erhalten, Betreiben unter den Aspekten von Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Tagungshandbuch 2023. - Tübingen: expert Verlag, 2023 (Hrsg.: Technische Akademie Esslingen e. V.) S. 137-140, 4 B, 8 Q
Die innerörtliche Erhaltungsplanung von Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunalstraßen stellt eine besondere ingenieurtechnische Herausforderung dar. Denn im Gegensatz zum außerörtlichen Bereich sind hier in der Regel deutlich inhomogenere Oberbauten zu finden. Außerdem sind die vorhandenen Regelwerke wie die RPE Stra 01 beziehungsweise E EMI 12 nur bedingt zielführend und auch Prognoserechnungen mit Pavement Management-Systemen (PMS) häufig schwierig und von großen Unsicherheiten geprägt. Letzteres liegt vielfach daran, dass einerseits die erforderlichen Daten in den Straßeninformationssystemen nur rudimentär respektive unvollständig und/oder in unzureichender Qualität vorliegen sowie nicht planbare Aufgrabungen durch Kanal und Versorgungsträger stattfinden. Andererseits sind die Prognosefunktionen, die aus Zustandsveränderungen der Vergangenheit beruhen, für ein kommunales PMS (EMS-K) nur in Teilen vorhanden. Inwieweit diese Prognosefunktionen angepasst werden müssen, um auf die aus dem Klimawandel resultierenden Veränderungen zu reagieren, ist noch unzureichend erforscht. Mithilfe von gezielten, systematischen Voruntersuchungen im Rahmen der Erhaltungsplanung können technisch und kaufmännisch geeignete Erhaltungsmaßnahmen gewählt werden. Leider werden diese oftmals aus Kostengründen oder Personalknappheit nur bedingt durchgeführt. Folglich besteht die Gefahr, dass die Straße früher als nötig wieder Instand gesetzt werden muss. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass bislang Klima- und Verkehrsdaten nicht beziehungsweise nur unzureichend in die Erhaltungsplanung eingeflossen sind. In dem Beitrag soll zum einen dargestellt werden, wie durch eine intelligente Organisation des Erhaltungsmanagements die erforderlichen Daten für eine optimierte Erhaltungsplanung bereits heute sukzessive gewonnen werden können. Zum anderen soll skizziert werden, welche Herausforderungen gerade im Innerortsbereich bestehen, belastbare Klima- und Verkehrsdaten zu gewinnen, um sie in einem kommunalen PMS (EMS-K) zu nutzen.