Detailergebnis zu DOK-Nr. 79768
Unterschiedliches Sicherheitsbewusstsein und Routenwahl zwischen häufigen und unregelmäßigen Radfahrenden: Ergebnisse einer Revealed-Preference-Studie mit Bikeshare-Daten (Orig. engl.: Different safety awareness and route choice between frequent and infrequent bicyclists: Findings from revealed preference study using bikeshare data)
Autoren |
N.R. Shah C.R. Cherry |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 11, 2021, S. 269-279, 2 B, 2 T, 39 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Obwohl Faktoren wie die physische Umgebung, die soziodemografische Situation und die Psychologie das Radfahren beeinflussen, ist die Sicherheit einer der Hauptgründe, warum Menschen das Radfahren vermeiden. Maßnahmen, die auf objektiver Sicherheit beruhen, können die Zahl der Unfälle, Verletzungen und Todesfälle verringern, aber die Menschen können sich aufgrund der subjektiven Sicherheit (wahrgenommene Sicherheit oder Risikovermeidung) immer noch unwohl beim Radfahren fühlen. In mehreren Studien wurde die subjektive Sicherheit im Radverkehr auf der Grundlage von Erhebungen mit Angabe der Präferenzen untersucht, aber die Studien weisen Beschränkungen auf, wie zum Beispiel Antwortverzerrungen. Durch die Kombination von 9 101 Fahrradfahrten der Firma Grid Bike Share in Arizona mit Verkehrsnetz- und Unfalldaten wurde eine Methode der offengelegten Präferenzen implementiert. Ein Logit-Modell mit segmentierter Weggrößenkorrektur ergab, dass regelmäßige Radfahrende einen 1,6-mal größeren Umweg in Kauf nahmen, um bekannte Unfallstellen zu vermeiden, als gelegentliche Nutzende. Diese beiden Gruppen wählten auch unterschiedliche Wege in Bezug auf die bauliche Umgebung und die Navigation. Die Bedeutung der unterschiedlichen Radfahrtypen, die bekannte Unfallorte oder riskante Infrastrukturen meiden, liegt darin, dass dies darauf hindeutet, dass Unfalldatensätze in Verbindung mit Routendaten als einer von mehreren Indikatoren für die wahrgenommene Sicherheit verwendet werden könnten. Zu den Empfehlungen zur Erhöhung der wahrgenommenen Sicherheit und zur Verringerung des Unfallrisikos im Gelegenheitsradverkehr gehören der Ausbau der fahrradspezifischen Infrastruktur, die Anlage von Radfahrstreifen gegen die Fahrtrichtung in einer Einbahnstraße, die Abtrennung von der Fahrbahn mit hohem Verkehrsaufkommen durch einen Radweg und die Verbesserung der Ausbildung der Verkehrsteilnehmenden.