Detailergebnis zu DOK-Nr. 79751
Wie wirken sich gemeinsam genutzte stationslose E-Scooter-Dienste auf die Mobilitätspraktiken in Paris aus? Eine umfragebasierte Schätzung des Modal Shift (Orig. engl.: How do shared dockless e-scooter services affect mobility practices in Paris? A survey-based estimation of modal shift)
Autoren |
C. Krier J. Chrétien M. Lagadic N. Louvet |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 11, 2021, S. 291-304, 3 T, 97 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Im Sommer 2018 wurden in Paris erstmals gemeinsam genutzte, stationslose E-Scooter eingeführt, während nun bereits in Städten wegen der herumliegenden Scooter über Verbote nachgedacht wird. Die Scooterdienste wurden mit gemischten Gefühlen aufgenommen: Einige lobten sie, weil sie für die Stadt eine neue Mobilitätslösung bieten, während andere Personen bald ihre Umweltauswirkungen infrage stellten. Eine neue Literatur, die sich auf Lebenszyklusanalysen stützt, zeigt, dass gemeinsam genutzte E-Scooter die Umwelt stärker belasten als Fuß- und Radverkehr und öffentliche Verkehrsmittel, aber dennoch dem Auto vorzuziehen sind. Um die Auswirkungen von stationslosen E-Scootern besser zu verstehen, muss daher ermittelt werden, welche Verkehrsmittel sie ersetzen. Da die Mobilität stark vom lokalen Kontext abhängt, werden stadtspezifische Daten benötigt. Obwohl Daten zum Verkehrsmittelwechsel aus nordamerikanischen und neuseeländischen Städten verfügbar sind, gibt es keine vergleichbaren Informationen aus dichten europäischen Städten. Anhand von quantitativen Umfragedaten, die von Nutzern gemeinsam genutzter E-Scooter in Paris erhoben wurden, bietet die Studie neue Daten zur Verkehrsverlagerung hin zu stationslosen E-Scootern in der französischen Hauptstadt. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Nutzenden bei ihrer letzten Fahrt mit einem gemeinsam genutzten E-Scooter zu Fuß gegangen wären oder die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt hätten, wenn E-Scooter nicht zur Verfügung gestanden hätten, und nur ein geringer Teil von ihnen hätte ein Auto benutzt. Die Gesamtauswirkungen von E-Scootern auf das Zufußgehen und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bleiben jedoch begrenzt, und sie stellen eine bedeutende Ergänzung zu öffentlichen Verkehrsmitteln dar. Solche stadtspezifischen Daten über die Nutzung von E-Scootern und ihre Auswirkungen liefern den lokalen Behörden wertvolle Informationen für die Umsetzung effizienter und maßgeschneiderter Regulierungsmaßnahmen, um diese Dienste in eine nachhaltige Mobilitätspolitik einzubeziehen.