Detailergebnis zu DOK-Nr. 80069
Fahrzeugtechnische Maßnahmen zur Erhöhung der Radverkehrssicherheit (MARS): FE 82.0698/2017, Schlussbericht
Autoren |
W. Manz N. Mellinger D. Görges A. Weißmann D. Gimm H. Saul M. Bargmann |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme |
Kaiserslautern: Institut für Mobilität und Verkehr, Technische Universität Kaiserslautern, 2023, 284 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Grüne Reihe H. 75). - Online-Ressource: verfügbar unter: https: bauing.rptu.de/ags/imove/publikationen/gruene-reihe
Das Forschungsprojekt "Fahrzeugtechnische Maßnahmen zur Erhöhung der Radverkehrssicherheit (MARS)" stellt eine übergreifende Betrachtung bestehender sowie technisch möglicher Sicherheitssysteme für den Radverkehr vor. Inhalte sind insbesondere eine Übersicht und Beurteilung bereits existierender sowie im Rahmen des Projekts prototypisch entwickelter Sicherheitssysteme anhand deren spezifischen Systemeigenschaften. Um eine breitere Nutzermeinung zu Sicherheitssystemen für den Radverkehr einzuholen, wurde zusätzlich eine Online-Umfrage durchgeführt. Die Vergleichskriterien für Sicherheitssysteme umfassten insbesondere das Potenzial zur Verhinderung von Unfällen, der Verringerung von Unfallfolgen und zur Verbesserung der Wahrnehmung durch andere Verkehrsteilnehmer sowie die Realisierbarkeit aus technischer und wirtschaftlicher Sicht. Insgesamt wurden 39 Systeme aus fünf Systemgruppen sowohl der kraftfahrzeugseitigen, fahrradseitigen sowie fahrerseitigen, als auch der infrastrukturbasierten und kommunikationsbasierten Sicherheitstechnik untersucht. Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass ein ideales technisches Assistenzsystem beziehungsweise Sicherheitstechnik einen möglichst geringen Bauraum, wenig Gewicht und einen geringen Energieverbrauch haben sollte. Für die ideale Nutzbarkeit sollte ein System konfigurierbar und leicht verständlich, zudem witterungsunabhängig bedienbar und gut wahrnehmbar sein. Als zuverlässigste Art der Warnungen hat sich ein haptischer Vibrationsgeber herausgestellt, da akustische Warntöne oder optische Anzeigen im Straßenverkehr leicht überhört beziehungsweise übersehen werden können. Die Wahrnehmbarkeit von Radfahrenden wird durch eigene Beleuchtung, Warneinrichtungen oder Kommunikation zur Infrastruktur oder zu anderen Verkehrseilnehmern erhöht. Nicht-technische Systeme, wie beispielsweise Sturzhelme, erfahren die größte Akzeptanz, wenn sie komfortabel sind und während der Fahrt nicht stören. Aufbauend auf diesen Analysen wurden neue Lösungen zur Erhöhung der Radverkehrssicherheit mit einem besonderen Schwerpunkt auf einer Kommunikation zwischen dem Fahrrad und anderen Fahrzeugen sowie der Infrastruktur entwickelt. Es entstanden eine Dooring-Warnung, eine Kollisionswarnung und eine infrastrukturbasierte Abbiegewarnung. Sie wurden technisch ausgearbeitet und im Rahmen von Fahrversuchen sowie einer Nutzerstudie getestet und evaluiert.